Karneval Prunksitzung in Rot und Weiß
Goch · Zur ersten Prunksitzung der 1. Großen Gocher Karnevalsgesellschaft wurde Kleves Alt-Bürgermeister Theo Brauer mit dem GGK-Verdienstorden ausgezeichnet. Die GGK-Narren begeisterten mit „stürmischem“ Programm.
„Karneval bewegt Menschen“, sagte Theo Brauer, Alt-Bürgermeister von Kleve, Politiker und Karnevalist in einer Person und diesjähriger Träger des „Ordens für hervorragende Dienste um den niederrheinischen Karneval“ der 1. Großen Gocher Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß (GGK). Traditionell im Vorfeld ihrer ersten Prunksitzung verliehen die Rot-Weißen ihren Verdienstorden. Außerplanmäßig war die gesamte Klever Garde zur Verleihung erschienen. „Das war eine besondere Überraschung und machte Theo Brauer einen Moment sprachlos, was man nicht so oft erlebt“, berichtete Jörg Lang, erster Vorsitzender der GGK.
Die Prunksitzung im Kastell später sollte dann so „stürmisch“ verlaufen wie das Wetter draußen, das versprach der Sitzungspräsident Achim Verrieth, und das rappelvolle Programm bestätigte es. Mit einem hinreißenden Auftritt als kleine Sterne in himmelblauen Glitzerröckchen faszinierten gleich zu Beginn die Astro-Bambinis, die kleinsten Tänzerinnen der GGK.
Die Rolle der Eisbrecherin in der Bütt übernahm souverän Nachwuchskünstlerin Greta Görtz mit einer hochaktuellen Geschichte zum begleiteten Fahren mit der übervorsichtigen Mama, die ihrer Tochter zur bestandenen Führerscheinprüfung erst einmal eine Zeitungsannonce schenkte. „Damit war ich in der Mobbingskala der Schule ganz oben am Start“, so Greta.
Einen Überraschungsbesuch gab es darauf vom Gocher Kinderprinzenpaar des Kolping Karnevals Komitees, Jonas I. und Leonie I. Die Kinderprinzessin tanzt auch bei den Mini-Teens der GGK und verband ihren Besuch mit dem Showtanz-Beitrag ihrer Gruppe. Viva Espana war das Thema, sie begannen als Toreros und verwandelten sich in rot-weiß-schillernde Tänzerinnen. Schwungvolle Gardetänze präsentierten auch die kleinen Minis, die Teenies und die großen Funken. Nicht nur die Tänze an sich sondern immer wieder auch die unübersehbare Freude am Tun begeisterte hier das Publikum. „Schluss mit lustig“ heißt es immer, wenn „Ne Zeitungsjung“ alias Jörg Lang die Bütt betritt. Nicht nur die Weltpolitik nimmt er ordentlich aufs Korn, auch was in Goch im Jahr so passiert, ist „nicht immer zum Lachen“, aber: „Der Narr darf der Welt den Spiegel vorhalten“, sagte er.
Gut bekannt im Gocher Karneval ist das rheinische Duo „Die Lausbuben“. Ihr Zwiegespräch mit schöner Gitarrenbegleitung handelte vom Rentnerdasein mit vielen „Nischen“ im Alltag. „See you later, my rollator“ sangen sie fröhlich und das Publikum ging mit.
Passend zum Thema wusste auch Silke Esser als „Annegret Schlönske“ einige Wartezimmer-Stückchen zu erzählen.
Wenn Josef Jansen das Amt des Sitzungspräsidenten übernimmt, wissen die Stammgäste: jetzt verkleidet sich Achim Verrieth und steigt in die Bütt. „Ene Kammerjäger“ war er dieses Mal, und allein die Verkleidung verdiente einen Orden. Voll ausgerüstet mit allen Gerätschaften gegen Ungeziefer als „Konrad, der Kakerlaken-Killer“ begeisterte er sogleich die Narren. Einen fetzigen Musikbeitrag legte darauf die „Dörmakar“ Gruppe aus Emmerich auf die Bühne. Ihr Medley aus beliebten kölschen Songs hielt niemand mehr auf dem Stuhl. Mit „Cordula Grün“ – Ehrentitel der KCC-Vorsitzenden Heidi Meesters – leiteten sie perfekt über zum Besuch des KCC- Prinzenpaares.
Christian II. und Prinzessin Lisa II. zogen mit ihrer gesamten „Armada“ und dem Spielmannszug der Feuerwehr die Bühne auf links und wurden bejubelt. Der Prinz erinnerte noch einmal an das, was Theo Brauer über den Karneval sagte und fügte hinzu: „Karneval verbindet, schweißt zusammen, egal woher man kommt und wer man ist“. Prinzessin Lisa II. zeigte sich überwältigt von der Stimmung im Saal. Sie zeichnete Achim Verrieth mit ihrem Orden aus. Den Orden des Prinzen erhielten Christian Pennekamp, der GGK-Geschäftsführer, und Günther Liffers, der Ehrenvorsitzende der Klever Herrensitzung (CHK). Schließlich heizte der Gocher Musikverein dem Publikum noch einmal ordentlich ein. Einen spannenden James Bond-Krimi tanzten die GGK-Funken, bevor die Karnevalsnacht mit dem Gocher Heimatlied zu Ende ging.
