Umweltschutz Baumpflanz-Aktion im Reichswald

Goch/Kleve-Reichswalde · Das Gocher Unternehmen Nähr-Engel spendete 1000 Stieleichen, um bei der Aufforstung zu helfen. Mit dabei war die „Pollution Police“, die Klever Waldjugend, der Revierförster und 50 freiwillige Helfer.

 Mira, Leonard (vorne) und viele andere Helfer packten mit an, um die Pflanzlöcher für die Stieleichen vorzubereiten.

Mira, Leonard (vorne) und viele andere Helfer packten mit an, um die Pflanzlöcher für die Stieleichen vorzubereiten.

Foto: Markus van Offern (mvo)

50 Kinder und Eltern haben sich am Samstag im Reichswald getroffen, um bei der Aufforstung des Waldes zu helfen. Die Gocher Firma Nähr-Engel spendete 1000 Stieleichen, die es mit Harke, Hohlspaten und Ziehhacke zu pflanzen galt. Initiiert wurde die Aktion zum dritten Mal von Nähr-Engel und dem Gocher Pfadfinder-Projekt „Pollution Police“ – auch die Klever Waldjugend und Förster Joachim Böhmer packten mit an.

Bevor es zum Pflanzen der Stieleichen ging, erklärte Joachim Böhmer das Ziel der Aktion: „Wir wollen den Reichswald fit machen für den Klimawandel“, sagte der Revierförster. Denn durch die Veränderung des Klimas würden sich auch die Bedingungen für die Bäume verändern, so Böhmer – um den Wald breit aufzustellen, setzt man auf einen Mischwald mit verschiedenen Bäumen. „Wir können ja nicht voraussehen, welche Bäume am besten mit den sich verändernden Bedingungen zurechtkommen werden“, erklärte der Förster.

Nach der kurzen Einführung ging es zum praktischen Teil über: In einer Fahrzeugkolonne fuhren die Helfer tief in den Reichswald, wo es die jungen Stieleichen zu pflanzen galt. „Es kommt beim Pflanzen nicht auf die Schnelligkeit an. Wichtig ist, dass die Stieleichen sauber in die Erde gepflanzt werden“, erklärte Joachim Böhmer.

Zu achten war auch darauf, dass die jungen Stieleichen nicht wild durcheinander, sondern mit ausreichend Abstand in Linien eingepflanzt werden. In Gruppen zogen die Kinder und Eltern dann los, bearbeiteten den Waldboden mit Hacke und Harke, hoben mit dem Hohlspaten ein Loch aus und setzten die jungen Stieleichen ein, deren Wurzeln dann wieder mit Erde vergraben wurden.

Nähr-Engel-Geschäftsführer Wolfgang Topp, der ebenfalls mit anpackte, freute sich über das Interesse an der Aktion und über die freiwilligen Helfer, die ihren Samstag zur Aufforstung des Reichswaldes nutzten. Die Aktion sei ganz im Sinne des Gocher Unternehmens, das sich ebenfalls der Nachhaltigkeit verschrieben habe und beispielsweise auf CO2-Neutralität und nachhaltige Kooperationen mit Landwirten setze, so Topp.

Dirk Leiber vom Gocher Verein Pollution Police sieht in der Baumpflanzaktion nicht nur einen Nutzen für den Wald, sondern auch für die Kinder, die freiwillig halfen: „Die Aktion hat auch einen pädagogischen Effekt. Viele Kinder haben heute keine große Verbindung mehr zur Natur – ein Tag im Wald kann dabei helfen, das zu ändern“, sagte Leiber. Auch im Umgang mit Werkzeugen wie dem Hohlspaten oder der Harke könnten die Kinder bei der Aktion Erfahrungen sammeln, was sich vielleicht schon beim ersten Schülerpraktikum auszahle, so der Vereinsvorsitzende.

Das Wachstum der 1000 Stieleichen können die freiwilligen Helfer nun mit viel Geduld im Reichswald beobachten: Knapp mannshoch und fingerdünn waren die Bäume beim Einpflanzen am Samstag, werden aber im Laufe vieler Jahrzehnte bis zu 40 Meter hoch. Beachtlich ist auch die Lebensdauer der „Quercus robur L.“, die 1989 zum Baum des Jahres gewählt wurde: Sie kann ein Jahrtausend alt werden.

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