Goch-Pfalzdorf Neues Terrain für die Leichtathleten

Goch · Die Platzanlage von Alemannia Pfalzdorf wurde saniert. Laufbahn, Sprunganlagen und Drainage sind neu. Nun wurde auch der Kunstrasen eingeweiht. Der Verein hat gut durch die Corona-Krise gefunden.

 In Pfalzdorf schneiden Bürgermeister Uli Knickrehm und Jürgen Kamps das Band in den Alemannia-Farben durch. 
  RP-Foto: mvo

In Pfalzdorf schneiden Bürgermeister Uli Knickrehm und Jürgen Kamps das Band in den Alemannia-Farben durch. RP-Foto: mvo

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Leichtathleten von Alemannia Pfalzdorf mussten in den vergangenen Jahren immer wieder zurückstecken. Zu wichtig schienen die Fußballplätze zu sein. „Die Aktiven haben nie groß gemeckert. Aber jetzt wurde es Zeit, ihnen eine bestmögliche Infrastruktur zu schaffen“, sagt Jürgen Kamps, Vorsitzender des Gesamtvereins.

Schon im vergangenen Jahr wurden die Bau- und Modernisierungsarbeiten, die knapp ein halbes Jahr dauerten, fertiggestellt. Doch erst jetzt kann die Sportanlage nach den mehrmaligen Lockdowns richtig genutzt werden. Am vergangenen Wochenende wurde auch das moderne Kunstrasenspielfeld offiziell eingeweiht. Der Termin war coronabedingt von der Stadt in den Herbst verschoben worden.

Die gesamte Anlage wurde rundumsaniert. So wurden die Laufbahn und die Nebenanlagen erneuert, rund um die Laufbahn wurde eine neue Drainage gelegt. Die Zufahrt vom Gocher Berg aus wurde neu gepflastert. Die vorherigen Zustände seien untragbar gewesen, so Jürgen Kamps. „Die Aschebahn war bei Regen eine Badelandschaft. Da konnte eigentlich kein Sport mehr getrieben werden, da die Entwässerung überhaupt nicht funktioniert hat. Da war nur noch Matsch. Spaß hat das am Ende nicht mehr gemacht“, sagt der Vereinschef im Gespräch mit unserer Redaktion. Kurze Zeit habe man auch darüber nachgedacht, die Aschebahn in Teilen aus Tartan zu gestalten. Doch aus Kostengründen nahm man als Vorstand von dieser Idee wieder Abstand. „Nun aber kann das Wasser durch die neue Drainage wieder vernünftig ablaufen und absickern“, sagt Jürgen Kamps.

Die gesamte Anlage wurde – nach Planung und unter Führung des bekannten Planungsbüros Geo3 aus Bedburg-Hau - auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Kosten wurden von der Stadt Goch getragen. „Jetzt kann hier eigentlich wieder alles stattfinden, was zur Leichtathletik gehört: Diskuswurf, Speerwurf, Kugelstoßen, Weitsprung, Hochsprung oder Laufsport. Ich möchte mich bei der Stadtverwaltung für die tolle Zusammenarbeit bedanken“, sagt Jürgen Kamps. 350 Mitglieder stark ist die Leichtathletik-Abteilung aktuell, für den Löwenanteil der Aktiven sorgen Kinder und Jugendliche.

Die Modernisierungsarbeiten passen zudem ins Bild einer Anlage, die stetig weiter verändert wird. Immerhin errichtete die Alemannia Pfalzdorf 2018 in Eigenleistung einen weiteren Rasenplatz, weil man jahrelang an die Grenzen der Kapazität stieß. Im Jahr darauf entstand dann auf dem Areal endlich ein dringend benötigter Kunstrasenplatz, auf dem die Fußballer ganzjährig kicken können.

Der Plastikrasen kostete damals 900.000 Euro. Die erste Planung sah vor, dass der Verein einen Eigenanteil von 200.000 Euro übernimmt. Im November 2018 überbrachte der Bürgermeister die Nachricht, dass dieser Eigenanteil wegfällt. Den drohenden Betrag hatte der Vorstand bereits frühzeitig unter den Vereinsmitgliedern eingesammelt. Die Spenden aber mussten nicht zurückgezahlt werden – und kamen so dem Verein zu Gute. „Da sind wir als Vorstand schon mächtig stolz drauf, dass niemand das Geld zurückgefordert hat. Das zeigt, wie vielen der Klub am Herzen liegt“, sagt Jürgen Kamps. Mit den Geldern sorgten Ehrenamtliche nun dafür, dass die Vereinsgastronomie erweitert werden konnte. Es wurden neue Kunststofffenster und Seitenwände eingebaut.

Auch die Corona-Krise konnte Alemannia Pfalzdorf offenkundig nicht nachhaltig etwas anhaben. Zwar sank die Mitgliederzahl zuletzt von 1100 auf 950. „Wir merken aber jetzt, dass der Drang groß ist, endlich wieder auf den Sportplatz zu kommen. Während der Pandemie haben sich natürlich einige abgemeldet, weil wir kaum mehr etwas anbieten konnten. Parallel dazu blieben die Neuanmeldungen aus. Wir glauben aber, dass die schnell wieder anziehen werden“, sagt Jürgen Kamps.

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