Sanierung für 376.500 Euro Neue Schönheit der alten Veerter Kirche

Veert · Die Sanierung der alten St.-Martin-Kirche in Veert ist bald geschafft. Schon jetzt ist zu sehen, was sich in dem geschichtsträchtigen Gotteshaus verändert hat.

 Kerstin Nolte, Christoph Echelmeyer, Karl Roeling, Ulla Jockweg-Kemkes, Pfarrer Arndt Thielen und Norbert Brauer (von links) in der alten Veerter Dorfkirche nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten. 

Kerstin Nolte, Christoph Echelmeyer, Karl Roeling, Ulla Jockweg-Kemkes, Pfarrer Arndt Thielen und Norbert Brauer (von links) in der alten Veerter Dorfkirche nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten. 

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Viel heller ist jetzt der Innenraum der alten St.-Martin-Kirche in Veert: ruhig und aufgeräumt. Die Sanierung des geschichtsträchtigen Gotteshauses steht kurz vor dem Abschluss. „Man kann jetzt wirklich sehen, was für einen Schatz Veert hat mit unserer alten Kirche hier im Ort“, sagt Pfarrer Arndt Thielen beeindruckt, während er den Blick durch den Kirchenraum schweifen lässt: „Es ist einfach wirklich schön.“

Was sofort ins Auge fällt: Der Beichtstuhl im Turm ist weg. Stattdessen bekommt der Marienaltar, der bislang gleich gegenüber dem Eingang stand, im Turm einen eigenen Platz. „Finde ich traumhaft“, schwärmt Ulla Jockweg-Kemkes, die Vorsitzende des Ortsausschusses der Gemeinde: „So bekommt er eine ganz andere Wertigkeit.“ Zudem ist nun das große bunte Glasfenster im Turm wieder sichtbar, die Abendsonne kann hindurchfunkeln.

Die zweite große Neuerung: Die Kirche bekommt einen neuen Hauptaltar und einen neuen Ambo, beides aus Blaustein. Zudem wurden die Wände und Decken entrußt und gestrichen, die farbigen Kapitelle, Kreuzrippen und Schlusssteine überarbeitet. Auch die Wandmalerei, das Secco „Das jüngste Gericht“, bekam eine Verjüngungskur.

 Sieben Euro für die Kirchensanierung kosten Veerter Windlichter.

Sieben Euro für die Kirchensanierung kosten Veerter Windlichter.

Foto: Zehrfeld

Den Holzwürmern im Hochaltar ging es an den Kragen – nicht mit Gift, sondern durch Schlupfwespen. Die Kirchenfenster wurden ausgebessert, die Bänke abgeschliffen. Auch die Technik ist oder wird noch auf aktuellen Stand gebracht: Beleuchtung, Liedanzeigen und Beschallung. Nicht zuletzt ist die Tür zur Sakristei jetzt wieder nutzbar.

Was weniger auffällt, aber umso bedeutender ist, waren die Arbeiten an den Wänden. „Das große Sorgenkind ist Schimmelbefall, der immer stärker wird in allen alten Kirchen“, stellt Karl Roeling fest, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. Das liegt an der Feuchtigkeit im Gemäuer. „Wir haben die ganzen Fundamente freigelegt, um sie gegen die aufsteigende Feuchtigkeit abzuschirmen“, erklärt Norbert Brauer, Vorsitzender des Bauausschusses des Kirchenvorstands. Zudem wurden große Teile des Putzes erneuert. Dass die Wände Feuchtigkeit aufsaugen, das lasse sich bei alten Kirchen nie verhindern. Jetzt wird eine Klimasteuerung installiert: Bei günstiger Luftfeuchtigkeit wird automatisch gelüftet.

Am 2. Mai haben die Arbeiten nach der Planung des Architekten Christoph Echelmeyer begonnen. Am 30. November ist die Wiedereröffnung mitsamt Einweihung des neuen Altars. Dazu kommt Weihbischof Rolf Lohmann.

Die Kosten liegen alles in allem bei 376.500 Euro. Davon zahlt das Bistum 150.000 Euro. Den Rest trägt die Gemeinde aus Rücklagen und Einnahmen. Wer dazu beisteuern will, kann in den Pfarrbüros in Veert oder Geldern für sieben Euro eines der Windlichter erstehen, die der Ortsausschuss dafür anbietet. Es gibt zwei Motive mit Veerter Wahrzeichen: einmal naturalistisch, einmal künstlerisch stilisiert.

Die Veerter Kirche wurde wohl um 1100 begründet, soll aber nach einem Brand nach 1580/1581 wieder neu aufgebaut worden sein. An der neuen Kirche, die 1969 angebaut wurde, steht derzeit ein Baugerüst. Das hat mit den Arbeiten am alten Gotteshaus aber nichts zu tun.

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