Geldern Prosecco zur langen Kulturnacht

Geldern · Landrat Wolfgang Spreen ist zufrieden mit den Kreis Klever Kulturtagen am Wochenende. Im gesamten Kreis luden bei freiem Eintritt Museen und Theater ein, die Kreismusikschule gab diverse Konzerte. Beweis für die Vielfalt.

Das Becken ist kein Becken: Im Klever Museum Kurhaus wurde die Ausstellung "Andreas Schmitten" zu den Kreis Klever Kulturtagen eröffnet, darin das hinter feinster Vitrine steckende Doppelbecken.

Das Becken ist kein Becken: Im Klever Museum Kurhaus wurde die Ausstellung "Andreas Schmitten" zu den Kreis Klever Kulturtagen eröffnet, darin das hinter feinster Vitrine steckende Doppelbecken.

Foto: Markus van Offern

Hinten der tiefe Wald, vorne die belebte Bundesstraße, dahinter wieder die hohen Bäume des Forstgartens, in Richtung Stadt leuchtet das Mückenhaus, und über allem liegt das Summen der Gespräche. "Wenn, dann muss man hier seinen Wein trinken", hatte Susanne Figner geschwärmt, als sie die Kreis Klever Kulturtage vorbereitete. Hier, das ist die Terrasse des Klever Museums Kurhaus hoch oben über dem Forstgarten mit Blick auf die Inseln des Barockparks. Unter den weißen Sonnenschirmen lehnt man locker an den breiten Balustraden, auf die man zur Not auch das Weinglas abstellen kann. Figner, Sprecherin des Museums, sollte Recht behalten. Auch wenn Sonntag das Wetter nicht so prächtig war - das Café war Anlaufpunkt. Zur langen Nacht der Kultur hatte es in Kleve die Vorbesichtigung der Schmitten-Ausstellung gegeben - als Teil der Kreis Klever Kulturtage. Die Lounge war bestens gefüllt, hieß es gestern aus dem Kurhaus. 550 Besucher zählte das Klever Museum am Wochenende bei freiem Eintritt.

In Moyland waren es mehr als 1000 Besucher, die durchs Schloss und durch den Park schlenderten, über 100 Menschen nahmen an den angebotenen Führungen teil, und allein Sonntag kamen knapp 400 allein in die Ausstellung "Die Zweite Haut". "Wir sind sehr zufrieden und konnten feststellen, dass vor allem die lange Nacht der Museen immer besser angenommen wird", sagte gestern Sofia Tuchard, Sprecherin des Museums Schloss Moyland.

Der Tag nach den Kulturtagen: Aufräumen ist angesagt im Klever B. C. Koekkoek-Haus. Man ist zufrieden mit dem Wochenende, als das Schementheater "Schone Schijn" von Piet und Pleuni van der Heide für Kinder und Erwachsene inmitten niederländischer Romantik quasi ausverkauft war. Die Besucher durften im Anschluss sogar einen Blick hinter die Schattentheaterbühne werfen. In Geldern freuten sich die Organisatoren der Ausstellung im KUHnst-Turm-Niederrhein über große Resonanz. "Es war ein sehr interessiertes Publikum, das sich in diesem Jahr viel Zeit genommen hat, die Ausstellung zu besuchen. Sogar eine Delegation aus China war bei uns zu Gast", sagt Peter Busch vom KUHnst-Turm. Im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte waren die Gäste besonders von der Führung durch die Ausstellung "Wanderer zwischen den Welten" begeistert, resümierte gestern Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve. "Im Kreis Kleve erleben wir Kunst und Kultur vom Feinsten. Die großen, weit über die Grenzen des Kreises hinaus bekannten Häuser, aber ebenso die faszinierenden kleineren Ausstellungshäuser, Mühlen, Burgen, die Theater, die Kreismusikschule, sie alle haben eine Vielfalt geboten, die bemerkenswert ist und sich sehen lassen kann. Dafür möchte ich herzlich danke sagen, denn das große Engagement aller Beteiligten ist nicht selbstverständlich", sagt Landrat Wolfgang Spreen, der auch den Sparkassen dankte, die bei der Finanzierung des Kulturevents über den ganzen Kreis Kleve halfen.

Tatsächlich lockten die 29 teilnehmenden Kultureinrichtungen mit über 110 Veranstaltungen oder einfach nur mit der offenen Tür bei freiem Eintritt in den Kommunen in ihre Häuser. Und das waren nicht nur Museen. Wolfgang Paterok vom Xox-Theater in Kleve konnte zur "Nacht der Kultur" 100 Besucher verbuchen (so viele, wie das Theater fasst), die sichtlich Spaß am Minidrama, an den Lesungen und der Besichtigung hatten. "Und viele sind bis zum Ende des Abends um 24 Uhr geblieben", freut sich der Theatermann. In Goch stieß man zur gleichen Zeit mit einem Prosecco zu dieser Nacht an. Denn Gochs Museumsleiter Dr. Stephan Mann hatte zum italienischen Sekt eingeladen.

(mgr)
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