Interview Barbara Baratie „Wir teilen Werte wie Respekt und Toleranz“

Interview | Niederrhein · Zum 15-jährigen Bestehen vom „Unternehmerinnen Forum Niederrhein“ wirft die Geschäftsführerin einen Blick zurück und zieht eine Zwischenbilanz.

 Barbara Baratie ist Geschäftsführerin vom „Unternehmerinnen Forum Niederrhein“. Sie hofft auf viele Teilnehmer bei der Veranstaltung in Geldern.

Barbara Baratie ist Geschäftsführerin vom „Unternehmerinnen Forum Niederrhein“. Sie hofft auf viele Teilnehmer bei der Veranstaltung in Geldern.

Foto: Krebs, Andreas (kan)

Was war die Intention für die Gründung vom „Unternehmerinnen Forum Niederrhein“?

BARBARA BARATIE Vor 15 Jahren gab es im ländlichen Räumen, wie es die Region Niederrhein ist, nur wenige Möglichkeiten für Unternehmerinnen, sich zu vernetzen. Es gab Gründerinnenkreise, aber keinen Businessclub für Frauen, die bereits starken Unternehmen vorstanden. Sie untereinander und zugleich mit angestellten Frauen in Führungspositionen zu vernetzen, war die Herausforderung, der wir uns gestellt haben.

Wer war damals daran beteiligt?

BARATIE Es war eine frauenpolitische Initiative von Akteurinnen aus den Kreisen Kleve und Wesel, die sich, gestärkt durch das europäische Projekt „Regionen stärken Frauen“, zusammengeschlossen haben und sich für die Gründung eines Wirtschaftszirkels für Frauen am Niederrhein stark gemacht haben.

Wie hat sich das Forum seitdem von der Mitgliederzahl her entwickelt?

BARATIE Gestartet sind wir seinerzeit mit sieben Vereinsgründerinnen. Schnell waren die ersten 30 Mitglieder gewonnen, und schon 2011 konnten wir mit Maschinenbau Roterberg das 125. Mitglied begrüßen. Seither sind stets mehr als 100 Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen und Managerinnen hier vernetzt. Und auch für junge Frauen, die gerade gründen, ist das Netzwerk offen.

Welche Ziele konnten bisher erreicht werden?

BARATIE Unser Netz verbindet unterschiedliche Branchen und Menschen mit unterschiedlichen Arten der Herangehensweise und ihre Erfolgsstorys. Wir teilen unser Wissen, so entstehen neue Ideen und Cross-Marketing-Projekte. Hier zeigen sich Vorbilder in Sachen Innovation und Wachstum. Hier erfährt frau auch, wie Krisen erfolgreich gemanagte werden. Ganz einfach, weil hier Raum für Austausch auf Augenhöhe erfahrbar ist.

Wo bestehen noch die gravierendsten Defizite?

BARATIE Gerne würden wir uns auch auf politischer Ebene in Fragen von Wirtschaft und Frauenrechte engagieren, doch da der Verband regional ist, sind wir kein Mitglied im Deutschen Frauenrat. So richten wir unser Augenmerk auf das Business und dabei haben wir einen hohen Menschlichkeitsfaktor, denn wir agieren höchst persönlich und teilen gemeinsame Werte wie Erfolg, Loyalität, Respekt und Toleranz.

Wo sehen Sie Verbündete, wo eher Hemmnisse für Ihre Absichten?

BARATIE Wir verstehen uns als Netzwerk in den Netzwerken und wirken immer gerne zusammen mit anderen. Manchmal werde ich gefragt: „Ladies only – braucht es das noch?“ Meine Antwort ist eindeutig: „Ja, es macht Sinn und es ist überaus klug, sich als Frau den Wettbewerbsvorteil zu sichern, der Networking heißt!“

Welche Projekte stehen, abgesehen von der Veranstaltung in Geldern, sonst noch an?

BARATIE Wir haben immer spannende Impulse parat, so erwarten wir am 28. Oktober die Schauspielerin, Kathrin Spielvogel, mit ihrer höchst persönlichen Lebensgeschichte im Umgang mit Krebs zu „Lebensräume öffnen – wenn alle Türen verschlossen scheinen“.

Wie kann man sich an das Forum wenden?

BARATIE Sie finden uns virtuell unter www.unternehmerinnenforum-niederrhein.de oder Sie erreichen mich persönlich unter 02823 9283288.

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