Corona-Pandemie im Kreis Mettmann Erkrath Standort für Impfzentrum

Erkrath · Ein Gebäudeteil des Logistik-Riesen Timocom wird zum Impfzentrum ausgebaut. Bis zum 15. Dezember soll das Projekt betriebsbereit sein, wie Daniela Hitzemann, Pressesprecherin vom Kreis Mettmann, mitteilt. Die Zeit läuft also.

 Auf einem Teil des Geländes der Firma Timocom in Erkrath wird jetzt ein Impfzentrum errichtet. Bis 15. Dezember 2020 soll es betriebsbereit sein – wenn es denn dann einen Impfstoff gibt.

Auf einem Teil des Geländes der Firma Timocom in Erkrath wird jetzt ein Impfzentrum errichtet. Bis 15. Dezember 2020 soll es betriebsbereit sein – wenn es denn dann einen Impfstoff gibt.

Foto: TimoCom Soft- und Hardware GmbH

53 Impfzentren sollen in Nordrhein-Westfalen entstehen, eines davon wird in Erkrath aufgebaut. „Die Firma Timocom stellt einen Gebäudeteil zur Verfügung“, teilt Daniela Hitzemann, Pressesprecherin im Kreis Mettmann, auf RP-Nachfrage mit. Im Vorfeld waren Städte und Kreise angehalten, die Zentren an verkehrstechnisch gut zu erreichbaren Orten aufzubauen. Als „sehr große Aufgabe“, bezeichnete NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) das Unterfangen, weil die Beteiligten vor Ort die Liegenschaften in den Städten kennen, ist nun die Wahl getroffen. „Unter einer Vielzahl von Kriterien“ ist die Adresse des Logistik-Riesen wegen seiner zentralen Lage und der Verkehrsanbindung ausgewählt worden, wie die Kreissprecherin sagt. „Aber das sind tatsächlich nur zwei der Gründe.“ Die wichtigsten Informationen hier im Überblick:

Wann geht es los? „Wir werden am 15. Dezember einsatzbereit sein“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. „Ob wir dann schon loslegen können, ist aber fraglich.“ Denn zunächst muss der Impfstoff vorliegen. „Und dann müssen wir schauen, wie viel wir geliefert bekommen.“ Bund und Land übernehmen laut Hitzemann die Verteilung der Impfdosen.

Wann werde ich geimpft? Die Bürger dürfen nicht davon ausgehen, dass sie im Dezember schon geimpft werden. Der Deutsche Ethikrat, die Ständige Impfkommission und die Leopoldina haben eine Art Rangliste erstellt. Also stehen die ersten Impfdosen für Menschen zur Verfügung, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben. „Dazu gehören beispielsweise Bewohner von Pflegeheimen“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. „Sie werden aber nicht im Impfzentrum, sondern vor Ort in den Einrichtungen von mobilen Teams geimpft.“ Im zweiten Schritt werden Menschen berücksichtigt, die im Gesundheitswesen arbeiten, dann kommen Einsatzkräfte wie Sanitäter, Feuerwehr und Polizei an die Reihe, ehe Menschen mit vielen Kontakten wie Lehrer geimpft werden können.

Wie viele Menschen werden pro Tag geimpft? Das Zentrum ist ausgelegt auf 1700 Menschen, die täglich geimpft werden können – das sind rund 140 Menschen pro Stunde. „Das Impfzentrum ist zwölf Stunden am Tag geöffnet“, erklärt Daniela Hitzemann. „Allerdings werden wir nicht von Beginn an unter Volllast laufen.“ Zunächst schwärmten ohnehin die Teams aus.

Wo kommt das qualifizierte Personal her? Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) betreibt das Impfzentrum. Sie sorgt auch für die Mitarbeiter vor Ort. „Nur medizinisches Personal darf impfen“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. „Außerdem müssen Ärzte im Vorfeld ein Impfgespräch führen.“ Momentan sei die KV auf der Suche nach Personal, das die Impfungen durchführt.

Kann ich einfach vorbeischauen, um mich impfen zu lassen? „Nein“, sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Das sei nur mit vorheriger Terminvergabe möglich. Die Kassenärztliche Vereinigung soll dafür ein Online-Verfahren anbieten.

Adresse und Hintergrund Das Gebäude steht am Timocom-Platz 1 steht in Erkrath. Timocom ist ein in zweiter Generation geführtes Familienunternehmen – die Erkrather sind in ihrem Segment zur dominierenden Plattform in Europa aufgestiegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort