Bahnstraße in Alt-Erkrath Ein ganz besonderer Kirchenschmuck

Erkrath · Die großen hölzernen Krippenfiguren an der evangelischen Kirche Bahnstraße sind ein absoluter Hingucker, nicht nur für Kirchgänger, sondern für alle Erkrather. Und alles ist selbstgemacht.

 Wenn schon Lockdown, Verzicht auf feierliche Weihnachtsgottesdienste und Begegnungen mit vertrauten Menschen, dann doch wenigstens die Freude einer ungewöhnlichen und eindrucksvollen Kirchendekoration.

Wenn schon Lockdown, Verzicht auf feierliche Weihnachtsgottesdienste und Begegnungen mit vertrauten Menschen, dann doch wenigstens die Freude einer ungewöhnlichen und eindrucksvollen Kirchendekoration.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nicht kleckern, dachte sich das Familiengottesdienst-Team von Pfarrer Gerhard Herbrecht und seiner Frau Anke Herbrecht-Bunk  – und dekorierte die evangelische Kirche an der Bahnstraße mit hölzernen Krippenfiguren, die bis zu zwei Meter hoch sind. Ein absoluter Hingucker, nicht nur für Kirchgänger, sondern für alle Erkrather.

Die Heilige Familie mit Stern sowie Schafen, Ochs und Esel steht schon seit längerer Zeit in den großen Kirchenfenstern. Zum 4. Advent kamen noch die Heiligen Drei Könige und ein zwei Meter hoher hölzerner Tannenbaum dazu. Auch die vierte Adventskerze wurde pünktlich installiert. Im Baumarkt Bretter gekauft, gesägt und zusammengeklebt, so hat Karl-Heinz von den Eichen, ehemaliger Küster der Kirchengemeinde, die aufwändige Vorarbeit geleistet.

 Die Krippe für die von Kindern bemalten Holzpuppen steht gegenüber vom Kirchenhaupteingang in einem Beet.

Die Krippe für die von Kindern bemalten Holzpuppen steht gegenüber vom Kirchenhaupteingang in einem Beet.

Foto: Gerhard Herbrecht

Ausgemalt haben die Figuren dann die Team-Mitarbeiter und deren Kinder. „Wir haben da eine Idee. Kannst Du das umsetzen?“, hatten die Herbrechts am Anfang der Vorbereitungen Karl-Heinz von den Eichen gefragt. Er konnte. Wenn schon Lockdown, Verzicht auf feierliche Weihnachtsgottesdienste und Begegnungen mit vertrauten Menschen, dann doch wenigstens die Freude einer ungewöhnlichen und eindrucksvollen Kirchendekoration.

Tatsächlich sind die Passanten begeistert. Viele bleiben stehen. Aber mit dieser spektakulären Krippenaktion an der Kirchenfront ist noch nicht alles gesagt und getan, was den Advent in der Erkrather evangelischen Kirche ausmacht. Für bis zu 40 Kinder, die sich in Nicht-Corona-Zeiten mit ihren Eltern und Großeltern mindestens einmal monatlich zu Familiengottesdiensten – seit Jahren FamGo genannt – treffen, haben der Pfarrer und Anke Herbrecht-Bunk eine Sonderaktion gestartet.

180 Holzfiguren-Rohlinge haben sie in einem Bastelladen gekauft und in einem wetterfesten Kasten an der Kirche zum Abholen bereitgestellt. Die Eltern wurden online informiert, die Kinder konnten sich so viele Figuren mit nach Hause nehmen, wie sie anmalen wollten. Auch in den Grundschulen und im Kindergarten wurden die Rohlinge verteilt. Nicht nur die Kommunionkinder der katholischen Gemeinde beteiligten sich enthusiastisch, auch die Grundschullehrerinnen unterstützten die Kinder.

Es begann eine Malaktion der Sonderklasse. Die Krippe für die Holzpuppen steht jetzt gegenüber vom Kirchenhaupteingang in einem Beet. In den letzten Tagen vor Weihnachten bringen Leon, Philipp, Tim, Emma, Lena und all die vielen anderen Kinder ihre kleinen Kunstwerke zur Krippe. Eine Gemeinschaftsaktion entsteht und mag hoffentlich die Kinder darüber hinwegtrösten, dass es in diesem Jahr kein Krippenspiel, keinen Gottesdienst gibt.

Maki und David Schicketanz, die Eltern von Johann (5) und Ayako (6), sind gemeinsam mit ihren Kindern seit Jahren begeisterte FamGo-Besucher. „An einem einzigen Vormittag haben wir Geschichten gehört, gebastelt und sogar zu Mittag gegessen“, sagt David Schicketanz. Und am Ende seien alle glücklich nach Hause gegangen. Ökumenisch seien die Veranstaltungen auch, das sei der Familie wichtig. Ein Stück heile Welt, schwärmt er.

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