Erkelenz Viel Zustimmung, aber auch Bedenken

Mehr als drei Jahrzehnte vor dem geplanten Ende des Tagebaus Garzweiler II wollen sich Erkelenz, Mönchengladbach, Jüchen und Titz als Anrainer der künftigen Restsees verstärkt gemeinsam auf den Weg machen, um die Zukunft zu planen und Visionen mit möglichst großer Bürgerbeteiligung zu entwickeln.

Stephan Pütz (Grüne) hat viele Bedenken, heute schon für die Zeit nach dem Tagebau zu planen. Allein hinter den im Braunkohlenplan vorgesehenen großen See mache er ein Fragezeichen. Zu viel sei unerforscht, wie die Qualität des Wassers oder ob das überhaupt von der Grube gehalten werde. Er meine, "dass wir uns nicht über einen Restsee unterhalten müssen, wenn wir viel mehr eine Restmülldeponie haben werden". Auch wisse niemand, ob der Energiekonzern RWE in drei Jahrzehnten finanziell noch in der Lage sei, die Tagebaufolgelandschaft zu finanzieren.

Dass er die Bedenken teile, erklärte Bürgermeister Peter Jansen. Er sehe es jedoch als geboten an, jetzt mit den Planungen zu beginnen, zumal RWE ebenfalls in solchen Zeitdimensionen denke. Zustimmung erhielt er dafür aus allen Fraktionen, unter anderem auch von Hans Josef Dederichs (Grüne): "Ich bin aufrichtig erfreut, dass die Belange der künftigen Tagebauranddörfer so frühzeitig mit aufgegriffen werden sollen." Dass der Tagebaurand nicht die Orte und Dörfer sind, die gleich am Grubenrand liegen, betonte Dieter Spalink (SPD): "Der geplante Moderationsprozess der Aachener Stiftung Kathy Beys muss auf die ganze Stadt ausgedehnt werden, betroffen sind wir alle. Insgesamt wird das Wohnland knapp, weil ein Drittel der Stadtfläche dem Tagebau zum Opfer fällt. Gewerbe- und landwirtschaftliche Flächen sind ebenso betroffen."

(spe)
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