Integration in Kuckum Begrüßungsnachmittag für ukrainische Flüchtlinge

Kuckum · Erkelenzer Bürgerinnen haben alle Geflüchteten in Kuckum, Unterwestrich und Berverath eingeladen, um sie willkommen zu heißen. Für Kinder gab es Spiel- und Bewegungsangebote.

 Bei Kaffee und Kuchen konnten sich diese Ukrainerinnen für ein paar Stunden von ihren Sorgen um die Heimat ablenken.

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich diese Ukrainerinnen für ein paar Stunden von ihren Sorgen um die Heimat ablenken.

Foto: Andrea Ludwigs-Spalink?/Andrea Ludwigs-Spalink​

Spielende und lachende Kinder, Erwachsene, die an langen Tischen Kuchen essen und auf Englisch, Deutsch, Ukrainisch und Russisch plaudern: Dieses Stück Normalität konnten jetzt die ukrainischen Flüchtlinge aus den Erkelenzer Umsiedlungsdörfern bei einem Begrüßungsfest in Kuckum erleben. „Wir möchten unseren neuen Nachbarn zeigen, dass wir sie willkommen heißen und unterstützen möchten“, sagt Marita Dresen.

Mit Bürgerinnen aus den Erkelenzer Stadtteilen hatte sie das Fest am Feuerwehrgerätehaus organisiert und Einladungen auf Ukrainisch an alle Geflüchteten in Kuckum, Unterwestrich und Berverath verteilt. Unterstützung kam von der Erkelenzer Flüchtlingshilfe Ankommen, die das Fest finanzierte, und dem Kreissportbund, der Spiel- und Bewegungsangebote für die Kinder bereithielt.

Ein Kuchenbüffet, eine Schmink-Aktion für die Jüngeren und das sonnige Wetter trugen dazu bei, dass sich alle wohlfühlten und ins Gespräch kamen. Die Ukrainer bekamen eine Mailadresse, über die sie sich bei Fragen auf Kyrillisch an die Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe wenden können. Deren Vorsitzende Andrea Ludwigs-Spalink freute sich über das große Interesse an Deutsch-Lehrheften. „Zurzeit gibt es nicht genug freie Plätze in Sprach- und Integrationskursen, deshalb versuchen viele die Wartezeit mit selbstständigem Lernen zu überbrücken. Das unterstützen wir gern.“

Integrationsnetzwerkerin Vera van Ool vom Kreissportbund hatte Kleinsportgeräte und Fußballtore mitgebracht, die auf dem Sportplatz ausprobiert wurden. Sie verteilte Flyer mit Sportangeboten für die Kinder und Erwachsenen. „Ich nehme aus den Gesprächen mit den Ukrainern die Erkenntnis mit, dass sie keine Extra-Angebote wünschen, sondern sich in bestehende Gruppen integrieren möchten, auch um Deutsch zu lernen. Das werden wir bei unseren Planungen berücksichtigen.“

Für die städtische Integrationskoordinatorin Samira Meurer war das Fest eine gute Gelegenheit zum Netzwerken mit den Ehrenamtlichen und zum Kennenlernen der ukrainischen Bewohner, die seit März in den leer stehenden RWE-Häusern untergebracht sind. „Ich konnte heute viele neue Kontakte knüpfen, die wichtig für meine zukünftige Arbeit sind.“

Als die Tischdecken und Blumen in den ukrainischen Farben am Abend abgeräumt waren, konnten die Helfer eine positive Bilanz ziehen: Viele Ukrainer waren zum Feuerwehrgerätehaus gekommen. Als Dank gab es eine Gegeneinladung zu einem ukrainischen Kochabend. Kuckumerin Irmtrud Pechtheyden brachte es auf den Punkt: „Wir freuen uns über neues Leben im Dorf. Nach den Flutopfern aus dem Ahrtal, die sich bei uns wohlfühlen, möchten wir auch den Kriegsflüchtlingen ein gutes Miteinander anbieten. Das kommt allen im Dorf zugute.“ (RP)

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