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Erkelenz Signale für Neubau eines Kindergartens

Erkelenz · Beim Erkelenzer Neujahrsempfang blickte Bürgermeister Jansen auf das neue Jahr: die Ansiedlung von mehr als vier Branchen auf dem ehemaligen Rewe-Gelände, den Bau eines kirchlichen Kindergartens und die Ausweitung des Gipco.

 Vertreter von Vereinen, Unternehmen, Kirchen, Politik, den Nachbarstädten, Feuerwehr und Polizei - die Liste der Besucher auf dem Neujahrsempfang in der Erkelenzer Stadthalle war lang. Der Städtische Musikverein sorgte für die Umrahmung.

Vertreter von Vereinen, Unternehmen, Kirchen, Politik, den Nachbarstädten, Feuerwehr und Polizei - die Liste der Besucher auf dem Neujahrsempfang in der Erkelenzer Stadthalle war lang. Der Städtische Musikverein sorgte für die Umrahmung.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Kein Jahr vergeht in Erkelenz ohne Spatenstich für mindestens ein stadtweit wichtiges Vorhaben, auch dieses Jahr nicht. Dieses Fazit lässt sich nach dem Neujahrsempfang der Stadt ziehen, zu dem für Samstag in die Stadthalle eingeladen worden war. Schon jetzt im Januar kündigte Bürgermeister Peter Jansen mehrere Bauprojekte an, die in diesem Jahr starten sollen.

Für Familien mit kleinen Kindern wichtig war die getroffene Aussage, dass der Stadt "für 2015 der Baubeginn für einen kirchlichen Kindergarten in Borschemich signalisiert" sei. Unternehmer hörten interessiert zu, dass das unlängst erweiterte Gewerbegebiet Gipco bald erneut ausgedehnt werden muss. Der Bedarf an Flächen sei vorhanden: "Wir arbeiten intensiv an der Planung für die nächste Entwicklungsstufe und sind in vielversprechenden, guten Gesprächen mit der RWE Power AG." Die habe sich in einer Vereinbarung im Vorjahr verpflichtet, "als Ausgleich für die Belastungen der gesamten Stadt an der Entwicklung des Gewerbegebietes mitzuwirken". Es sei in den vergangenen Jahren für Erkelenz der richtige Weg gewesen, Platz für neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen - allein mehr als 1000 zusätzliche zwischen 2008 und 2013. Auf diesem Weg werde weitergegangen, wenn Erkelenz das Gipco erweitere.

 Energisch formulierte Bürgermeister Peter Jansen die Erkelenzer Forderungen zu den Tagebauthemen.

Energisch formulierte Bürgermeister Peter Jansen die Erkelenzer Forderungen zu den Tagebauthemen.

Foto: Jürgen Laaser

Neue Arbeitsplätze entstünden zudem, wenn das Gelände des einstigen Rewe-Zentrallagers an der Aachener Straße einer neuen Nutzung übergeben werde. Dazu Peter Jansen: "Hier wird schon sehr konkret Neues geplant: von Baumarkt, Autohandel, Werkstatt, Tankstelle bis zur Ansiedlung von Dienstleistern." Mindestens vier Branchen könnten dort somit bald nahe dem Autobahnanschluss Erkelenz-Süd einen neuen Standort erhalten. "Voraussichtlich im März wird das Bauleitplanverfahren fortgesetzt, so dass Mitte des Jahres die Bauaktivität starten könnte."

Prägend für das Jahr 2015, das verdeutlichte Peter Jansen, werden jedoch nicht nur die Bauvorhaben sein, von denen es - wie den Amtsgerichtsneubau - noch weitere gibt. Prägend werden auch zwei die Menschen betreffende Themen sein.

Aktuell leben in Erkelenz 180 Flüchtlinge. Inzwischen werden sie der Stadt mit nur noch wenigen Stunden Vorlaufzeit vom Land Nordrhein-Westfalen zugewiesen. "Eine große Herausforderung wird die Bewältigung des Zustroms an Menschen aus den weltweiten Kriegs- und Krisengebieten sein. Dieser Aufgabe müssen wird uns stellen. Unsere Aufgabe vor Ort ist es, den Menschen schnellstmöglich und soweit möglich vernünftige Lebensbedingenungen zu schaffen und den Menschen, die bleiben, die Möglichkeit zu geben, gute Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, gute Steuerzahlen, Vereinsfreunde - also willkommene Erkelenzer zu werden."

Zentrales Thema des alten wie neuen Jahres bleibt die tagebaubedingte Umsiedlung und die vom Land NRW für den Sommer angekündigte Leitentscheidung, mit der die Braunkohlenfördermenge verkleinert und damit die Umsiedlung von Holzweiler verhindert werden sollen. Ein ausdrückliches "Danke" richtete Bürgermeister Peter Jansen an die Landesregierung unter Hannelore Kraft, die diesen Weg im März 2014 eröffnet hatte. Er erinnerte sogleich aber auch daran, dass Erkelenz für die Tagebaurandorte eine Reihe von Forderungen gestellt habe, von denen die Ratspolitiker und die betroffenen Menschen erwarteten, dass diese in der Ausarbeitung der Leitentscheidung beachtet und, wo möglich, umgesetzt würden: "Beteiligung der Betroffenen, ein Mindestabstand zwischen Wohnbebauung und Tagebau von mindestens 500 Metern, kein Bandsammelpunkt in Ortsnähe" und zuletzt die Forderung, dass das Land NRW schon heute die nach dem Tagebau erforderliche Rekultivierung der Fläche vorbereite: "Wenn die Landesregierung dafür keine Sicherheit geben kann, besteht die Gefahr, dass die Lasten bei uns hängenbleiben. Deshalb mein und unser massiver Einsatz, weil eben ganz Erkelenz betroffen ist."

(RP)
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