Erkelenz Verpackter Mordfall warm serviert

Erkelenz · Die Erkelenzer Ministranten-Gemeinschaft lud zum 3. Krimidinner. Die Messdiener begeisterten die Zuschauer mit selbstgekochten Rheinischen Gerichten und einem einfallsreichen Kriminalstück. Erlös fließt in ein soziales Projekt.

 Buchstäblich häppchenweise gaben die Messdiener verschiedenen Alters bei Krimidinner und "Mord zum Kaffee" Hinweise auf die Hintergründe der Tat. Das Stück hatten sie selbst geschrieben, das Menü frisch gekocht.

Buchstäblich häppchenweise gaben die Messdiener verschiedenen Alters bei Krimidinner und "Mord zum Kaffee" Hinweise auf die Hintergründe der Tat. Das Stück hatten sie selbst geschrieben, das Menü frisch gekocht.

Foto: JÜRGEN LAASER

Scheinwerfer an, alle Blicke wenden sich zur Bühne am Ende des Saales. Ein Junge beißt in einen Apfel und fällt kurz darauf tot um. Licht aus, nächste Szene. Detektivin Fuchs und ihre Helfer ermitteln in diesem mysteriösen Fall. Wer oder was steckt dem tragischen Todesfall von Herrn Königs?

Das war die Leitfrage beim 3. Krimidinner der Erkelenzer Ministranten-Gemeinschaft. Unter dem Titel "Verpackter Mord" luden die Erkelenzer Messdiener in den Saal des Pfarrzentrums ein und stellten nicht nur ihr schauspielerisches Talent, sondern auch Kochkünste unter Beweis. Abwechselnd wurden den Gästen kleine Informationshäppchen zum Fall und Spezialitäten der Rheinischen Küche serviert.

Während sich die Tischnachbarn beim Essen mit wilden Spekulationen über die Identität des Mörders übertrumpften, war das Publikum während der künstlerischen Einlagen mucksmäuschenstill, um ja keinen Hinweis zu verpassen. Und obwohl viele der jungen Schauspieler nervös waren, spielten sie ihre Rollen überzeugend mit viel Charme.

In verschiedenen Teams kümmerten sich die Jugendlichen um die Mahlzeiten, den Service, die Technik oder eben die Unterhaltung der Zuschauer. Die Messdiener hatten die Veranstaltung zusammen mit Gruppenleiterin Nicola Musch eigenhändig auf die Beine gestellt: Das Stück stammt aus eigener Feder, das Fünf-Gänge-Menü wurde in der Küche des Pfarrzentrums frisch zubereitet. Die Requisiten waren selbst gebastelt und liebevoll gestaltet. Die Auflösung des Falls war gut durchdacht und überraschte: Der vergiftete Präsentkorb, der Herrn Königs zum Verhängnis wurde, galt gar nicht ihm, sondern dem Nachbarn Gunther, der mit seinem Lebensgefährten Robert gerade auf Hawaii Urlaub machte. Nachdem sich Nachbarn verdächtig gemacht hatten, stellte sich heraus, dass Königs Putzfrau, Verflossene von Gunther, sich an diesem rächen wollte.

Die Vorbereitungen für Krimidinner und "Mord zum Kaffee" am Sonntagnachmittag begannen vor fast einem halben Jahr. Judith Lesmeister, Eva Herrmann und Luca Cremer schrieben ab Anfang September an dem Krimi. Geprobt wurde ab Dezember, auch das Küchenteam arbeitete dann den Speiseplan aus. Nicola Musch war sichtlich stolz auf die Arbeit der Messdiener. "Diese Aktion ist viel mehr als nur ein schöner Abend. Die Jugendlichen verschiedenen Alters arbeiten Hand in Hand, wir haben nicht nur viel Spaß beim Kochen und Vorbereiten, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl", sagte sie.

Die Erlöse dienen der guten Sache. 60 Prozent gehen an das Projekt der 19-jährigen Messdienerin Anna Lesmeister aus Erkelenz, die sich als Missionarin auf Zeit in Indien sozial engagiert. Das restliche Geld wandert in die Messdienerkasse für Jugendarbeit. Der begeisterte Applaus der über 70 Gäste bestätigte, dass die Arbeit der fast 40 Jugendlichen problemlos mit professionellen Krimidinnern mithalten kann.

(kasc)
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