Erkelenz Kleine Experten im Kinderhörsaal

Erkelenz · Das Netzwerk "Begaben wagen" stellte im Kinderhörsaal eindrucksvoll vor, wie wissbegierig Grundschüler sind.

 Kinder der Katholischen Grundschule Arsbeck trugen in der Erkelenzer Stadthalle unter dem Motto "Bewegte Musik" eigene Lieder und Gedichte vor, die sie auch selbst vertont haben.

Kinder der Katholischen Grundschule Arsbeck trugen in der Erkelenzer Stadthalle unter dem Motto "Bewegte Musik" eigene Lieder und Gedichte vor, die sie auch selbst vertont haben.

Foto: Jürgen Laaser

Vor 13 000 Jahren brach zuletzt der Vulkan am Laacher See in der Vulkaneifel aus. In den Erdschichten darunter brodelt es immer noch. "Der Vulkan schläft, tot ist er nicht." Till Schröder weiß es ganz genau. Der Schüler der Luise-Hensel-Schule ist tief abgetaucht in die Geschichte der Vulkane. Mit einem ausführlichen Vortrag begeisterte Till beim Kinderhörsaal in der Stadthalle. Den Kinderhörsaal veranstaltet das Netzwerk "Begaben wagen". Hier zusammengeschlossen sind 14 Grundschulen aus dem Kreis Heinsberg. Der Hintergrund ist die Begabtenförderung, dabei findet eine Kooperation mit der Kölner Universität statt.

Wie die neue Schulrätin Dr. Hildegard Hosterbach sagte, gehe es bei der Förderung des Lernens nicht um das Anhäufen schulischen Wissens, sondern um den Erwerb notwendiger Kompetenzen für ein gelingendes Lernen. "Ich bewundere, dass Ihr so viel Mut habt", wandte sie sich in ihrer Begrüßung an die Kinder, die die Zuhörer mitnahmen auf eine wunderbare Reise mit Vorträgen, Musik, Quiz und Wissenschaft.

Sich fühlen wie in einem echten Hörsaal einer Hochschule — die Kinder gingen erstaunlich locker mit der für sie neuen Situation um. Auch Vulkanexperte Till Schröder. Schön gegliedert hatte er seinen Vortrag, der bei dem Urkontinenten begann. Pangaea, der letzte globale Superkontinent der Erdgeschichte, existierte als zusammenhängende Landmasse vor mehr als 200 Millionen Jahren. "Danach drifteten die Kontinente auseinander", sagte Till. Auch Themen wie die Tektonik allgemein griff der Grundschüler, der immer eng an der Vulkaneifel referierte, auf. Unterm Strich, so sagte der kleine Experte, beweisen die vielen "Blubberblasen" im Laacher See, dass der Vulkan immer noch aktiv ist.

Und was würde wohl Alexander Graham Bell sagen, hätte man ihm ein Smartphone in die Hand gegeben? Bell (1847-1922) gilt als der erste Mensch, der aus der Erfindung des Telefons Kapital schlug. Das hatten die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Gerderath herausgefunden. Um den Bogen in die Moderne zu schlagen, haben die Kinder ein kleines Theaterstück geschrieben. Der Titel lautet "Das Handy-Käppchen", eine moderne Version des Märchenklassikers "Rotkäppchen".

Insgesamt sehr anschauliche Vorträge präsentierten die Kinder. Erkennbar war, wie viel Arbeit sich die Kinder damit gemacht haben. In Erkelenz am Kinderhörsaal beteiligt waren die Gemeinschaftsgrundschule Gerderath (Thema Alexander Bell), Katholische Grundschule Arsbeck (Bewegte Musik), Luise-Hensel-Schule Erkelenz (Vulkaneifel), Franziskus-Schule Erkelenz (Science-Quiz), Johann-Holzapfel-Schule Doveren (Leonardo da Vinci), Kastanienschule Rath-Anhoven (Bionik) und die Europa-Grundschule Geilenkirchen (Europa). Alle Kinder erhielten eine Urkunde von Prof. Dr. Karl-J. Kluge von der Uni Köln. Koordinatorin des Kinderhörsaals ist Hedwig Michalski, Leiterin der Franziskus-Schule Erkelenz. Sie führte auch durch das Programm.

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