Rathaus Erkelenz bei Einsparungen weit fortgeschritten Energieverbrauch kaum noch zu senken

Erkelenz · Erkelenz ist beim Energieeinsparen so weit fortgeschritten, dass eine weitere Reduktion kaum noch möglich ist. Um das Niveau zu halten, sind dennoch Anstrengungen und das Festhalten an der punktuellen Nachtbeleuchtung nötig.

 Nicht jede Straßenlaterne in Erkelenz ist die ganze Nacht eingeschaltet. Das spart Kosten.

Nicht jede Straßenlaterne in Erkelenz ist die ganze Nacht eingeschaltet. Das spart Kosten.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Die Stadt Erkelenz hat ihren Energieverbrauch seit dem Jahr 1993 so weit gesenkt, dass sie nun auf einem Niveau angelangt ist, das kaum noch weitere Reduktionen zulässt. Das machte Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete im Rathaus, im Bauausschuss deutlich. Gleichwohl nannte er weitere Bemühungen dringend notwendig, um das erreichte Niveau halten zu können, denn: „Als wachsende Stadt kommen immer neue Straßenbeleuchtungen und öffentliche Gebäude hinzu.“

1993 hatte die Stadt Erkelenz im Hochbauamt ein kommunales Energiemanagement eingeführt. Seither werden alle Energieverbräuche kontinuierlich erfasst und ausgewertet. Ansgar Lurweg stellte auf Basis dieser Zahlen im Bauausschuss beispielsweise fest, dass das Jahr 2017 etwas wärmer als 2016 gewesen ist und der Heizenergieverbrauch insgesamt um rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,5 Millionen Kilowattstunden gesunken ist. Belastbar und für den Vergleich geeignet seien diese Zahlen aber erst, wenn der Heizenergieverbrauch witterungsbereinigt wurde: „Dann allerdings ist der Vergleichswert um rund 400.000 auf 14,45 Millionen Kilowattstunden gestiegen. Einhergehend stieg auch der CO²-Ausstoß der bereinigten Heizenergie von 3475 Tonnen im Vorjahr leicht auf 3565 Tonnen.“ Grundsätzlich positiv zu vermerken sei aber, dass die Stadt Erkelenz seit 1993 ihren CO²-Ausstoß bei der witterungsbereinigten Heizenergie um 51 Prozent reduzieren konnte.

Wie groß die bisherigen Bemühungen der Stadt gewesen sind, weniger Heizenergie zu verbrauchen, zeigte eine Nachfrage von Annemarie Schroer (Grüne), die wissen wollte, warum der Jahresenergieverbrauch im Schulzentrum nicht signifikant gesunken ist, obwohl die Fassaden komplett saniert und Gebäude teilweise ersetzt wurden. Die Antwort sei einfach, sagte der Technische Beigeordnete: „Zeitgleich mit den Sanierungen wurden der offene Ganztag eingeführt und die Nutzung der Räume und damit die Heizdauer ausgedehnt.“ Wäre nichts an Dämmung und Fenstern getan worden, sähe die Energiebilanz heute ganz anders aus. Da der Ausbau städtischer Gebäude, derzeit zum Beispiel für den offenen Ganztag an Grundschulen, auch aktuell fortschreitet, kündigte Lurweg an, alles dafür zu tun, das Erreichte nicht zu gefährden: „Wir werden weiterhin im Bestand jede Möglichkeit nutzen und zum Beispiel Heizungen oder Fenster tauschen. Und der im Bau befindliche Anbau für das Cusanus-Gymnasium ist zum Beispiel mit einer Lüftung ausgestattet, so dass die Fenster eigentlich gar nicht mehr geöffnet werden müssen.“ Aber: „In der Gesamtsumme sind wir auf einem Niveau angelangt, wo der Energieverbrauch kaum noch zu senken ist.“

Der Stromverbrauch einschließlich der Straßenbeleuchtung lag 2017 absolut bei 6,6 Millionen Kilowattstunden. Er ist damit leicht gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Verbrauchswerte für die Straßenbeleuchtung sind hingegen deutlich gesunken. „Wir sehen hier erste Ergebnisse aus dem Sanierungskonzept für die Straßenbeleuchtung“, stellte Ansgar Lurweg erfreut fest. Habe Erkelenz in den Vorjahren noch relativ konstant 1,8 Millionen Kilowattstunden für die Straßenlampen verbraucht, so seien es 2017 mit den ersten neuen LED-Leuchten nur noch 1,35 Millionen Kilowattstunden gewesen. Und eine weitere Reduktion sei zu erwarten, sagte Lurweg, schließlich laufe das vom Stadtrat beschlossene Sanierungskonzept für etwa ein Drittel der Straßenlaternen noch bis zum Jahr 2020. Um die erzielte Einsparung nicht zunichte zu machen, riet er davon ab, von der punktuellen Nachtbeleuchtung in Erkelenz wieder abzurücken. Karl-Heinz Frings von der Bürgerpartei/Graue Panter hatte das zur Diskussion gestellt.

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