Altes Rathaus und Burg Erkelenz Barrierefreiheit beantragt

Erkelenz · Einen neuen Versuch, das Alte Rathaus in Erkelenz barrierefrei zu gestalten, unternimmt nun die CDU. Nach 2010 stellt sie den Antrag dieses Mal zusammen mit der FDP und erweitert ihn auch auf die Burg.

 Für das Alte Rathaus in Erkelenz favorisieren die Politiker eine Aufzuglösung innerhalb des Gebäudes.

Für das Alte Rathaus in Erkelenz favorisieren die Politiker eine Aufzuglösung innerhalb des Gebäudes.

Foto: Speen

Die Burg und das Alte Rathaus von Erkelenz müssen allen Bürgern zugänglich sein. CDU und FDP vertreten diese Haltung und haben deshalb beantragt, dass sich Stadtverwaltung und Stadtrat damit beschäftigen sollen, wie zu beiden historischen Gebäuden barrierefreie Zugänge geschaffen werden können. Der gemeinsame Plan beider Fraktionen sieht vor, bis zum Herbst des nächsten Jahres eine beschlussreife Vorlage zu erhalten, um eine Entscheidung über die Gesamtfinanzierung für den Haushalt des Jahres 2020 zu ermöglichen. Sollten beide Projekte nicht parallel umgesetzt werden können, sehen CDU und FDP das aus dem 16. Jahrhundert stammende Rathaus als vordringlich an, erklären die Fraktionsvorsitzenden Rainer Merkens und Werner Krahe.

In welcher Form die Barrierefreiheit erreicht werden kann, soll die Stadt Erkelenz mit Blick auf die Kosten, den Denkmalschutz, den Raumbedarf sowie unter Einbeziehung des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten überprüfen. „Für das Alte Rathaus können wir uns eine Aufzuglösung innerhalb des Gebäudes – dies ist eindeutig die Vorzugsvariante – oder eine transparente Stahl-Glas-Lösung an der Gebäudeseite zur St.-Lambertus-Kirche hin vorstellen“, erläutert Ratsmitglied Stephan Muckel stellvertretend für beide Fraktionen.

Für die Finanzierung erhoffen sich CDU und FDP eine Unterstützung über das Heimatförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Möglichkeiten, an diese zu gelangen, solle die Stadtverwaltung ausloten, denn: „Voraussetzung für eine Förderung im Jahr 2020 sind fertige, antragsreife Planungen im Jahr 2019.“

Der Vorstoß von CDU und FDP ist nicht neu. Schon 2010 war auf Antrag der Christdemokraten der Beschluss zur Sanierung des Alten Rathauses um einen Prüfauftrag ergänzt worden, ob das Alte Rathaus barrierefrei gestaltet werden könnte. Dazu erklärte Fraktionschef Rainer Merkens damals: „Unser Altes Rathaus ist das Juwel unserer Stadt, und das sollte auch Älteren und Menschen mit Behinderung zugänglich sein.“ Damals jedoch hatte sich der Vorschlag nicht umsetzen lassen.

 Auch die Burg Erkelenz soll zukünftig für alle frei zugänglich sein.

Auch die Burg Erkelenz soll zukünftig für alle frei zugänglich sein.

Foto: Speen

Jetzt sehen beide Fraktionen bessere Chancen. Zum einen, weil sie das Thema dieses Mal gemeinsam forcieren, und zum anderen vor dem Hintergrund der aktuellen Fördermöglichkeiten für historische Gebäude wie das Alte Rathaus oder die Burg, die namentlich 1377 erstmals erwähnt worden war. Muckel erklärt: „Wir wollen das Thema wiederaufleben lassen und zur Umsetzungsreife bringen, weil wir neue Chancen zur Förderung sehen. Zum Beispiel über das Heimatförderprogramm, Modul Heimat-Zeugnis.“ Des Weiteren würden das Alte Rathaus und die Burg Erkelenz für immer mehr öffentliche Veranstaltungen genutzt, und „die erfordern barrierefreie Zugänge für alle. Mit barrierefreien Zugängen wollen wir eine offensive Einladung für alle aussprechen“. Anerkennen wollen die Fraktionen mit ihrem Antrag für die Erkelenzer Burg darüber hinaus das ehrenamtliche Engagement der „Freunde der Burg“, die das Gemäuer immer stärker „mit Leben füllen“.

Außerdem zeige der Haushalt für 2019, so Christdemokraten und Liberale in ihrem gemeinsamen Antrag an den Stadtrat, positive Entwicklungen: „Diese geben uns die notwendigen Spielräume für solche sinnvollen Investitionen, zumal wir neue Chancen zur Förderung sehen.“

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