Stadtverwaltung soll prüfen Festhalten an Forderung nach Kreisverkehr

Gerderath · Lange schon will Gerderath einen Kreisverkehr an der Kreuzung von Lauer- und Gerderather Burgstraße haben. Jetzt wurde die Forderung mit einem eigenen Vorschlag erneuert und dem Plan des Landesbetriebs Straßen widersprochen.

 Die Kreuzung Lauerstraße/Fronderath/Gerderather Burgstraße in Gerderath.

Die Kreuzung Lauerstraße/Fronderath/Gerderather Burgstraße in Gerderath.

Foto: Speen

Der Wunsch einer Bürgerinitiative nach einem Kreisverkehr im Kreuzungsbereich von Lauerstraße, Fronderath und Gerderather Burgstraße mitten in Gerderath findet die Unterstützung des Bezirksausschusses Gerderath. Mit einem einstimmigen Beschluss fordert das Gremium Rat und Verwaltung der Stadt Erkelenz auf, sich für die Planung und die Finanzierung eines Kreisverkehrs nach der Vorstellung der Initiative einzusetzen, der die Kreuzung der Landstraßen 19 und 46 ersetzt. „Stadtrat und Verwaltung mögen das Anliegen auf Anlage eines technisch sicheren und machbaren Kreisverkehrs unterstützen“, lautet der vom Ausschussvorsitzenden Peter London vorgetragene Beschluss auf der Basis eines eigenen Planes, den die Initiative mit Hilfe von Fachleuten auf der Basis von Vorschriften und Regelungen für den Straßenbau in Nordrhein-Westfalen erstellt hat.

Mit diesem eigenen Plan aus Gerderath bezieht der Bezirksausschuss eine andere Position als Daniel Ebbers vom Planungsbüro Isaplan aus Leverkusen. Der Diplomingenieur hat im Auftrag der Stadt und des Landesbetriebs Straßen NRW den Kreuzungsbereich unter die Lupe genommen und seinerseits mögliche bauliche Veränderungen geprüft. Zuständig für die Verkehrssicherheit und den baulichen Zustand des Kreuzungsbereiches dieser beiden Landstraßen in der Ortsmitte seien das Land und der Kreis Heinsberg, betonte er ausdrücklich, um außerdem darauf hinzuweisen, dass die Kreuzung in ihrem jetzigen Zustand keine Unfallhäufigkeitsstelle sei. Was die Autofahrer, aber auch Fußgänger und Radfahrer an dieser Stelle nerve, sei die Unübersichtlichkeit, die Enge am Eckpunkt Fronderath, das lange Warten als Linksabbieger.

Nach einer Verkehrszählung würden rund 8000 Fahrzeuge pro Tag diese Kreuzung passieren, wobei der Schwerpunkt beim Verkehr auf der Lauerstraße als L 19 liege. Zur Vermeidung einer bestehenden Gefahr sei daher ein Kreisverkehr nicht unbedingt erforderlich. Ein Kreisverkehr könne allenfalls dazu dienen, die Sichtverhältnisse zu verbessern, die Verschwenkung des Verkehrsflusses auf der L 46 zu beheben, Fußgängern mehr Platz einzuräumen und Radfahrern größere Sicherheit zu geben. Der Standardkreisverkehr mit einem Gesamtdurchmesser von 32 Metern sei nicht zu realisieren, so der Planer. Aber auch ein kleinerer Kreisverkehr sei selbst bei Abriss eines Hauses nicht umsetzbar, weil es dabei ebenfalls an dringend vorgeschriebenen Querungshilfen für Fußgänger mangele. So bliebe allenfalls eine umgebaute, den Verkehrsströmen angepasste Kreuzung der beiden Landstraßen. Zwei Ideen hatte Ebbers mitgebracht. Die erste legte den Schwerpunkt auf den Kraftverkehr, die zweite rückt mehr Fußgänger und Radfahrer in den Mittelpunkt.

Die Darstellungen des Planers blieben im Bezirksausschuss im Prinzip unkommentiert. London wies darauf hin: „Die Gerderather wünschen sich einen Kreisverkehr.“ Der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, Ansgar Lurweg, bestätigte, es sei bekannt, dass Gerderath eine Verbesserung an dieser Stelle erwarte. Doch wie die Verbesserung tatsächlich aussehen soll, ist eine Frage der Zeit und des Geldes. Ein Kreisverkehr sei zeitnah nicht machbar, eine Kreuzung eher. Ebenfalls sei die Finanzierung eines Kreisverkehrs wegen der deutlich höheren Kosten nicht gegeben. Die Mehrkosten seien nicht in Finanzplänen enthalten. „Eigentlich ist eine Notwendigkeit für einen Kreisverkehr nicht vorhanden“, meinte er zusammenfassend.

Doch damit wollte sich der Bezirksausschuss Gerderath nicht zufrieden geben. Nach seinem Wunsch soll die Politik die finanzielle Machbarkeit in die Wege leiten und die Pläne für den Bau eines Kreisverkehrs inmitten von Gerderath im Auge behalten, auch wenn der Bau später erfolgen würde als der einer Kreuzung.

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