Emmerich Wesel: Projektplaner erstellt Kombibad-Modell

Emmerich · Gutachten soll klären, ob ein Bad am Ufer bei Hochwasser Auswirkungen auf die Fließgeschwindigkeit des Rheins hat.

 Mitarbeiter reinigen das Rheinbad für den Saisonstart.

Mitarbeiter reinigen das Rheinbad für den Saisonstart.

Foto: Nikolei

Läuft alles nach Plan, dann dürfte sich in gut zwei Monaten entscheiden, ob Wesel weiterhin auf den Bau eines Kombibades am Rhein mit unverbaubarem Blick hoffen darf oder über einen Alternativstandort nachdenken muss. Denn bis Mitte Juni soll das von den Oberbehörden verlangte Strömungsgutachten vorliegen. Nach wie vor ist die Befürchtung groß, dass die Bezirksregierung Düsseldorf und der Regionalverband Ruhr (RVR) durch eine Vielzahl von Auflagen das ehrgeizige Projekt am Ende doch noch kippen könnte.

Wie Bäder-Geschäftsführer Franz Michelbrink im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt, habe ein Projektplaner einen konkreten Entwurf des Bades als Modell erstellt und werde diesen Entwurf nun dem Strömungsgutachter vorlegen. Gemeinsam sollen die beiden beauftragten Fachbüros eine Konzept erarbeiten, um die Genehmigungsbehörden davon zu überzeugen, dass ein Kombibad am Weseler Rheinufer bei Hochwasser keine gravierenden Auswirkungen auf die Fließgeschwindigkeit des Stroms, auf die Sohlenerosion und die Retentionsflächen haben wird.

"Wir werden alles tun, damit das Kombibad kommt", sagt Michelbrink, der allerdings dem Wunsch der Redaktion nach einer Zeichnung des geplanten Bades nicht erfüllen möchte und um Verständnis bittet. Was er allerdings verraten kann ist das: "Es wird sich eher um ein längliches Gebäude handeln. Ob es, wie das benachbarte Welcome-Hotel, auf einer Warft, also einer kleinen Anhöhe, liegen muss, wird das Strömungsgutachten klären." Sobald dieses vorliegt, wird Michelbrink zunächst den Bäder-Aufsichtsrat informieren, um die weiteren Schritte zu besprechen. Die Stadt sei während des gesamten Verfahrens natürlich mit im Boot, so Michelbrink.

Unabhängig von der Frage, ob und wo ein Kombibad errichtet wird, steht fest, dass das marode Heubergbad noch mindestens fünf Jahre halten muss. Um das zu garantieren, wird das Hallenbad in der Innenstadt ab Mitte Mai bis in den Spätherbst für mehrere Monate geschlossen, um dringend notwendige Sanierungsarbeiten durchzuführen. Geschätzte Kosten: 700.000 Euro.

Das Geld wird vor allem dafür benötigt, um im Keller Reparaturen durchzuführen. Denn schon seit geraumer Zeit dringt Feuchtigkeit durch das mehr als 50 Jahre alte Mauerwerk des am Rand undichten Betonbeckens. Die Folge ist, dass unter anderem die Technik geschädigt wird.

Mit Beginn der Freibadsaison in knapp fünf Wochen werden Vereine, Schulen und Freizeitschwimmer ins Rheinbad beziehungsweise ins Bislichbad ausweichen müssen. Bäder-Betriebsleiter Martin Burgers, dessen Team das Freibad für die Eröffnung am Sonntag, 13. Mai, herausputzt und mit zusätzlichen Strahlern versieht, hat mit den Vereinen gesprochen und folgende Regelung vereinbart: "Ab 18 Uhr werden drei der sechs Bahnen für die Vereinssportler reserviert, nach 20 Uhr können sie dann alle Bahnen nutzen." Für die Schulen gelte die Regelung, dass ihnen von morgens 8 bis 10 Uhr alle Bahnen zur Verfügung stehen, anschließend immerhin noch drei. Die meisten Kinderkurse, die aktuell noch im Lernschwimmbecken des Heubergbades stattfinden, weichen bis September ins Bislichbad aus.

(RP)
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