Rees Narren beim HKV in bester Stimmung

Rees · Beim Büttenabend in der Schützenhalle gab es viele Höhepunkte. Dieter Damm wurde als "Haffener Original" geehrt.

 Die Jecken kamen voll auf ihre Kosten. Am Ende gab's sogar noch einen fernsehreifen Auftritt.

Die Jecken kamen voll auf ihre Kosten. Am Ende gab's sogar noch einen fernsehreifen Auftritt.

Foto: MArkus van Offern

Am Samstag hatte der Haffener Karnevalsverein 1851 wieder alle zur Verfügung stehenden Kräfte für den traditionellen "Büttenabend" mobilisiert. Trumpf-As waren dabei 30 Tanzmariechen, die, aufgeteilt in zwei Gruppen, mit prächtigen Kostümen und Choreografien einschließlich einiger Zugaben den Löwenanteil des Programms bestritten. Sitzungspräsident Andreas Abels, besser bekannt als "Schiene", wurde nicht müde, die jungen Damen und ihre Leiterinnen Steff Otten und Kira Zitter mit "Raketen" hochleben zu lassen. Aber auch die Showband "Highlights" mit Frontsängerin Alexandra Burda heizte von Anfang an die Stimmung tüchtig ein.

Schon vor offiziellem Beginn schunkelten die Narren in der Schützenhalle stehend zu den Klängen karnevalistischer Evergreens wie "Am Rosenmontag bin ich geboren". Unter den Gästen befanden sich Abordnungen befreundeter Vereine aus Nah und Fern, wobei die Delegation aus Anholt mit perfekt nachempfundenen "Schlümpfen" rein äußerlich den "Vogel" abschoss. Drei "Schlumpfinen" mit "Papa Schlumpf" (Vorsitzender Jürgen Neuhaus) und "müder Schlumpf" scharten sich um "Mummpitz", dem Maskottchen der Anholter Narren.

Auch Bürgermeister Christoph Gerwers ließ sich nicht nehmen, persönlich zu erscheinen und mit Narrenkappe und roter Fliege in die Bütt zu steigen: "Karneval ist nicht risikolos und ungefährlich", warnte er mit Blick auf "gelegentlich eintretendes gestörtes Stehvermögen und Verlust der Feinmotorik." "Ganz schlimm kommt es, wenn die Muttersprache verloren geht", sinnierte der Geck.

Dagegen warfen die Büttenredner Hugo und Jochen mit einer in Mundart gehaltenen Rede Rustikales in den Ring. Beifallsstürme begleiteten ihre Döntjes über die "Mensen in Dörp" ebenso, wie über Tücken des Smartphons und über "erotische Lustflächen". Auch Marvin, Jens und Carsten verstanden es, den inzwischen angewachsenen Dezibel-Einheiten im "kochenden" Saal Paroli zu bieten. "Wir haben es sehr schwer, denn unser Papa liebt den Karneval so sehr. Ist das Schützenfest vorbei, sehnt er schon den 11.11. herbei" parlierten Miguel I. und Jana I., das Kinderkarnevalspaar der Session. Und weiter: "Auf unseren Papa sind wir stolz, denn er ist wie wir aus gleichem Holz." "Wenn nicht jetzt, wann dann?" lautet das von Andreas II. und Silvia I. verkündete Motto des Jahres, mit dem das Prinzenaar zum Mitfeiern und Mitfreuen einlud: "Nicht so viel reden, sondern tun", ist ihre Empfehlung für die närrische Zeit bis zum Aschermittwoch.

Ein Höhepunkt des Abends war auch die Ehrung des "Haffener Originals" Dieter Damm durch Brudermeister Johann Venhorst. Er würdigte damit die Verdienste des Bänkelsängers, Büttenredners und Jungschützenmeisters, der einst selbst die Königswürde bei den Schützen errang.

Einen fernsehreifen Auftritt hatte sich der HKV für das Finale aufgespart: Elf Frauen "intonierten" unter Begleitung der Band klassische Musik auf der Fahrradluftpumpe — eine Gaudi vor dem Schlussauftritt, an dem alle Aktiven noch einmal mitwirkten.

(woh)
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