Rees 19-Jähriger verzaubert die Fans in der Pop Bar

Rees · George Ezra: Das unglaubliche Talent des jungen Musikers sorgte in Haldern für große, magische Momente.

 Ein ergreifende Stimme und eine Gitarre: Mehr brauchte George Ezra auch in der Pop Bar nicht, um die Zuhörer zu begeistern.

Ein ergreifende Stimme und eine Gitarre: Mehr brauchte George Ezra auch in der Pop Bar nicht, um die Zuhörer zu begeistern.

Foto: Sebastian Latzel

Martin Hannaford machte die Nagelprobe: "Wer von euch ist denn heute Abend zum ersten Mal in der Haldern Pop Bar?", fragte der Sänger, der das Vorprogramm von George Ezra bestritt, und war vermutlich selbst überrascht wie viele Finger in die Höhe gingen. Die Ankündigung, dass George Ezra in Haldern spielen würde, hatte manchen offenbar zum ersten Mal ins Lindendorf gelockt. "Kommt wieder, auch wenn George mal nicht hier spielt. Es lohnt sich", gab Hannaford den Gästen mit auf den Weg.

Was er damit meinte, war wohl auch: George Ezra wird vermutlich so schnell nicht mehr in einem kleinen Saal wie der Pop Bar zu sehen sein. Der Musiker gilt derzeit als das große Ding, ist Kritikerliebling und verzückte mit seinen 19 Jahren ganz allein die Fans beim legendären Glastonbury-Festival.

Auch nach Haldern kam Ezra allein. Nur mit seiner Gitarre. Und es scheint kaum nötig zu sein, dass sich der junge Ausnahmemusiker eine Band mit auf die Bühne holt. Der 19-Jährige hat das unglaubliche Talent, nur mit seiner Stimme eine solche Fülle zu erreichen, dass weitere Instrumente dabei ohnehin nur stören würden. Trotz des anstehenden Karrieresprungs gab sich Ezra locker und hatte Mitleid mit den Fans draußen, die nicht mehr hinein durften, weil der Saal natürlich rappelvoll war. "Die Armen frieren dort, unglaublich", sagte er. Wer draußen stand, wird durch die beschlagenen Fenster auch kaum etwas gesehen haben. Und wer Ezra vorher nicht kannte, wird dann vielleicht gedacht haben: Da steht ein 60-Jähriger auf der Bühne, der seine Stimme jahrelang in Whiskey getunkt hat. Da tun sich Parallelen zu Paolo Nutini auf, der tatsächlich auch beim Auftritt immer gern zum Alkohol gegriffen hatte.

Ezra dagegen setzte in Haldern ganz auf Mineralwasser und die Magie seiner Stimme. Bei seinen Songs ist es vollkommen still im Saal. Die Ansagen sind kurz und herzlich ("Der Ort hier erinnert mich an mein Heimatdorf"). Dabei grinst er übers ganze Gesicht. Streicht sich einmal übers Haar und lässt dann wieder seine Stimme das Kommando übernehmen. Die macht Songs wie "Budapest" zu quasi magischen Momenten.

Ob er noch einmal nach Haldern zurückkehrt, ist offen. Viele, die zum ersten Mal in der Pop Bar waren, werden das sicher tun.

(zel)
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