Lebenshilfe in Rees-Groin Moderne Technik statt Energieschleuder

Rees-Groin · Die Lebenshilfe Unterer Niederrhein investiert 750.000 Euro für energieeffiziente Pellets-Öfen mit einem Blockheizkraftwerk auf ihrem Campus in Groin.

 Spatenstich: Geschäftsführer Mike Stefan Töller (l.) und Facility Manager Johannes Kösters freuen sich auf eine effiziente  Heizung.

Spatenstich: Geschäftsführer Mike Stefan Töller (l.) und Facility Manager Johannes Kösters freuen sich auf eine effiziente Heizung.

Foto: Lebenshilfe

(RP) Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind auch bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein wichtige Themen. Deshalb wird jetzt die Heizungsanlage für den kompletten  Campus in Groin – hier stehen ein Dutzend Gebäude, ein zusätzliches Verwaltungsgebäude ist in Planung – erneuert. „Unsere Anlage ist in die Jahre gekommen“, erklärt Johannes Kösters, Facility Manager bei der Lebenshilfe und Projektleiter für das Vorhaben, „Sie ist mittlerweile 36 Jahre alt und man kann sie als regelrechte Energieschleuder bezeichnen.“

Schon seit einigen Jahren stand fest, dass die alte Gasheizung ausgetauscht werden muss. „Sie arbeitete nicht mehr effizient und auch der CO2-Ausstoß war alles andere als umweltfreundlich“, so Kösters. Der Stromverbrauch war sehr hoch, die Steuerung defekt, die Anlage sehr reparaturanfällig. Die Lebenshilfe  beauftragte ein Ingenieurbüro, um Pläne für ein neues Heizsystem zu entwerfen. „Sechs verschiedene Modelle lagen uns dann vor – vom Austausch der vorhandenen Gaskessel bis hin zum Blockheizkraftwerk“, erzählt Kösters.

Die Entscheidung fiel schließlich auf vier Pellets-Öfen mit je 250 KW, die von einem Blockheizkraftwerk mit 50 KW Strom- und 84 KW Wärmeleistung betrieben werden. „Diese Anlage ist modern, CO2-neutral, besser regelbar und effizient“, so Kösters. Die Heizungsanlage soll alle Gebäude auf dem „LHUN-Campus“ in Rees versorgen: Werkstatt, Verwaltung und Wohnheim. Das Nahwärmenetz verbindet alle Gebäude. Die Lebenshilfe plant vorausschauend. So liegt ein weiterer Anschluss für das geplante Verwaltungsgebäude bereit.

Bei dem Projekt legt die Groiner Gemeinschaft auf Nachbarschaftshilfe. Bei Bedarf kann der benachbarte Landwirt Felix Streuff die Heizungsanlage mit zusätzlicher Energie bis zu 100 KW aus seiner Biogas-Anlage versorgen, die ausschließlich mit Kuhmist betrieben wird. Rund Dreiviertel-Million Euro investiert die Lebenshilfe für das neue Heizsystem. Für diese Sanierung erhält sie 220.000 Euro an Fördermittel. Ein Projekt, das sich in vielerlei Hinsicht lohnt. „Durch diese Sanierung sparen wir im Vergleich zu unserer alten Heizungsanlage nicht nur Kosten, sondern schonen auch die Umwelt“, erklärt Johannes Kösters, der schon seit 38 Jahren für die Lebenshilfe tätig ist.

In etwa drei Jahren haben sich die Investitionskosten bereits amortisiert. Rund 250 bis 300 Tonnen CO2 werden jährlich eingespart. Bei den verschiedenen Arbeiten setzt das Sozial-Unternehmen überwiegend auf lokale Anbieter. Pflaster- und Erdarbeiten werden vom Unternehmen Heinrich Klammer aus Hamminkeln ausgeführt. Die Planung und Betreuung des Projektes übernimmt das Ingenieurbüro Vens. Mit der Firma 3K der Berns-Gebäudetechnik GmbH aus Kleve fand man kompetente Handwerker für den Bau der Heizungsanlage und für die Technik. Um Wärmeleitung und Hausanschluss kümmert sich die Firma „RWT Jagdt“ aus Nottuln.

Kösters hofft, dass die neue Heizungsanlage Ende September betriebsbereit ist:  „Damit würde dann der gesamte Campus von einer zentralen Heizungsanlage aus mit Wärme versorgt – umweltfreundlich und energieeffizient.“

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