Ob wohl die beiden Flüchtlinge, die AfD-Kandidat Christoph Kukulies überredet hat, Wahlplakate der AfD aufzuhängen, so denken? Wären die Vorstellungen der AfD bereits Gesetz, wären die beiden Syrer ja vielleicht gar nicht in Elten, wo sie leben und betreut werden. Übrigens auch von Christoph Kukulies.

Hat er sie getäuscht? Womöglich hinters Licht geführt, um Hilfe beim Plakatkleben zu bekommen? Das ist nämlich eine Arbeit, die in den Parteien niemand wirklich gerne macht. Sie muss aber im Wahlkampf getan werden. Der Kreis der Helfer ist meist überschaubar.

Halten wir Christoph Kukulies zugute, dass er niemand ist, der Flüchtlinge übers Ohr hauen will. Er ist kein Fremdenfeind oder jemand, der Menschen verachtet. Es ist eher mangelnder Instinkt, der zu diesem Vorfall geführt hat. Die Vermutung liegt nahe, weil auch die Emmericher FDP ein Lied davon singen kann. Ebenso wie Kukulies jetzt die Tragweite seiner Handlung bei der AfD nicht richtig einschätzen konnte, so stürzte er vor ein paar Jahren die Liberalen in eine Krise, als er als damaliger FDP-Ratsherr und Ortsverbandsvorsitzender eine gemeinsame Fraktion mit den Linken einging. Die Emmericher FDP hat sich davon bis heute nicht erholt. Kukulies hingegen wechselte zur AfD und sitzt noch immer im Rat. Der Mann denkt eben praktisch...

Beinahe logisch also, dass er es einen Freundschaftsdienst nennt, wenn ihm die beiden Männer aus Syrien bei den Plakaten helfen. Vielleicht glaubt er das wirklich.

Aber es ist anders: Christoph Kukulies fehlt es an Fingerspitzengefühl.