Emmerich Stadt sperrt Aula der Europaschule

Emmerich · Der Fachbereich Immobilien der Stadtverwaltung Emmerich hat in Absprache mit den Schulleitungen der Emmericher Gesamt- und Hauptschule die Aula im Schulgebäude an der Paaltjessteege gesperrt. Das hat gestern die Stadtverwaltung mitgeteilt.

 Stephan Glapski, Leiter des Fachbereiches Immobilien

Stephan Glapski, Leiter des Fachbereiches Immobilien

Foto: Lindekamp

"Bei vorbereitenden Untersuchungen der Deckenkonstruktion für die anstehende Sanierung der Aula wurde festgestellt, dass die Deckenplatten nur vernagelt und nicht verschraubt sind und dass die bei der Errichtung in den 50er Jahren verwendete Mineralwolle komplett frei liegt", heißt es in einem Schreiben aus dem Rathaus. Und weiter: "Um jegliche Gefährdung von Schülern und Lehrer auszuschließen, haben wir die Aula vorsichtshalber sofort gesperrt", wird Stephan Glapski, Leiter des Fachbereiches Immobilien, zitiert.

Bereits geplante Veranstaltungen der Schulen in der Aula seien überwiegend ins Stadttheater verlegt worden.

Die Stadtverwaltung erläuterte weiterhin: Die in den 50er Jahren verwendeten Dämmstoffe werden als "Alte Mineralwollen" klassifiziert. Das sind Dämmstoffe aus künstlich hergestellten Stein- oder Glaswollen, die vor 1996 produziert wurden. Die aus "Alter Mineralwolle" freigesetzten Faserstäube werden als potenziell krebserregend eingeschätzt. Daher hat der zuständige Fachbereich umgehend zusätzliche Schutzmaßnahmen eingeleitet.

"Nach Bekanntwerden wurde die Lüftungsanlage der Aula so umgestellt, dass ein kontinuierlicher Unterdruck im Raum herrscht. So ist ausgeschlossen, dass Partikel der Mineralwolle ins Schulgebäude entweichen können", so Glapski weiter.

Ob dadurch die Sorgen genommen sind? In den vergangenen Jahren gab es in Emmerich immer wieder Spekulationen, dass das Lehrerkollegium der Europa-Hauptschule besonders häufig von Krebserkrankungen betroffen sei. Statistisch nachgegangen ist der Sache wohl niemand. Und im Unterschied zu Asbest, das als besonders gefährlich gilt, ist Mineralwolle nicht verboten, wird aber nicht mehr verwendet.

Unabhängig von diesen Befürchtungen, die nun über den Sanierungsarbeiten an der Schule liegen, gilt es einen Zeitplan einzuhalten.

Der Bauplan für die Sanierung des Schulgebäudes an der Paaltjessteege sieht vor, dass die vorrangig von den Schulen genutzte Aula als erstes - noch vor Ablauf des laufenden Schuljahres - saniert wird. Die Arbeiten werden in Kürze starten. Im Anschluss daran erfolgt die Sanierung des restlichen Schulgebäudes, unter anderem werden das Dach und die sanitären Einrichtungen erneuert.

So können die Schüler der Gesamtschule zum Beginn des Schuljahres 2018/2019 in ein saniertes Gebäude an der Paaltjessteege umziehen.

(ha)
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