Handball Das Optimum erreicht

Handball · Obwohl Handball-Zweitligist OSC Rheinhausen direkt wieder in die 3. Liga West abstieg, kann er mit dem Erreichen von Platz 15 zufrieden sein. Negativ haften bleibt somit einzig eine Niederlagenserie von 14 Spielen.

Handball 2. Liga - OSC schlägt Kellerkind
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Achim Schürmann ist zwar Zeit seiner Karriere — sowohl als Spieler wie nun auch als Trainer — ein Optimist. Dennoch gab er sich vor dem Start seiner Handballer des OSC Rheinhausen in das "Abenteuer" 2. Bundesliga Süd keinerlei Illusionen hin.

Der Übungsleiter wusste darum, dass der Klassenerhalt seiner Farben an ein "Handballwunder" grenzen würde — stiegen wegen der Neuordnung der Ligen doch neun Teams direkt ab, auf den Neuntplatzierten wartete ein Relegationsspiel. So galt für ihn einzig die Marschroute, den 15. Tabellenplatz zu erreichen — der unter "normalen" Bedingungen den Klassenerhalt bedeutet hätte.

Starker Auftakt

Von der Einschätzung des Trainers unbeirrt trumpften die Rheinhausener speziell zum Start in die Spielzeit besser auf, als erwartet. In den ersten zwei Monaten der langen Spielzeit gelangen vier der acht Saisonsiege.

Und auch in personeller Hinsicht überraschten die "Olympischen": Viele Akteure bewiesen schnell, dass sie in der zweithöchsten Spielklasse nicht nur mithalten können, sondern auch Topleistungen abrufen können. Dazu zählten allen voran Spielmacher Tim Gentges und der Halblinke Mirko Szymanowicz.

Den Neuzugang vom Oberligisten Spfr. Hamborn 07 hatten wohl nur die kühnsten Optimisten als Stammspieler auf dem Zettel, doch er entwickelte sich in kürzester Zeit zur unverzichtbaren Stütze in Abwehr wie Angriff. Lange Zeit sah es so aus, als könne er sich sogar den Titel des Torschützenkönigs sichern.

Doch im letzten Saisondrittel hatten sich die Gegner besser auf ihn eingestellt, zudem plagten ihn angesichts seiner aufreibenden Spielweise einige Wehwehchen. Als "überragend" bezeichnete Achim Schürmann nicht nur Szymanowiczs Entwicklung, sondern auch die von Jugend-Nationalspieler Dennis Backhaus am Kreis, der einen riesigen Sprung machte.

Richtig negativ haften blieben somit bei den "Olympischen" nur zwei Dinge: Zum einen die 14 Spiele währende Niederlagenserie, die sich vom 29. Januar bis zum letzten Spieltag am 21. Mai zog, als der Bann mit einem abschließenden 36:28-Erfolg gegen die HSG Frankfurt Rhein Main endlich gebrochen wurde. Und dann war da noch die latente Auswärtsschwäche, die Achim Schürmann trotz intensivster Bemühungen nicht abstellen konnte.

In der Halle an der Krefelder Straße für beinahe jeden Gegner ein Stolperstein, waren die Rheinhausener auswärts gern gesehene Gäste. Einzig gegen den TV Korschenbroich gelang ein Sieg in der Fremde — wobei die in der Krefelder Glockenspitzhalle ausgetragene Partie kaum als Heimspiel für den TVK gewertet werden konnte.

Fazit: Der OSC hat das von Trainer Achim Schürmann gesteckte Ziel erreicht, hätte bei "regulären" Bedingungen den Klassenerhalt gemeistert, was in den Jahren zuvor einzig dem TV Korschenbroich als Vertreter des Westdeutschen Handballbundes gelungen war. Mehr war für die "Olympischen" bei drei Hallen- und einer Krafteinheit nicht möglich — die Konkurrenz trainierte teilweise achtmal die Woche, mit etlichen Profis im Kader. Der Rheinhausener Kader bestand hingegen ausschließlich aus Amateuren.

(eis)
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