Baden Stadt sucht nach Bademeistern

Duisburg · Die Freibadsaison ist in vollem Gange und deutschlandweit fehlen mindestens 2500 Bademeister. Duisburg garantiert – stand jetzt – zwar „100 Prozent Betriebsbereitschaft“ seiner Bäder, sucht aber trotzdem dringend Aufsichtspersonal.

Etliche Badegäste, die wild durcheianderwuseln.Dieses Luftbild des Kombibades in Homberg macht deutlich, wieso es qualifiziertes Personal am Beckenrand braucht.

Etliche Badegäste, die wild durcheianderwuseln.Dieses Luftbild des Kombibades in Homberg macht deutlich, wieso es qualifiziertes Personal am Beckenrand braucht.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Der Fachkräftemangel am Beckenrand macht sich auch in Duisburgs Schwimmbädern bemerkbar. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister fehlen deutschlandweit mindestens 2500 ausgebildete Schwimmeister in den etwa 6000 Bädern von Kommunen und privaten Unternehmen. Mancherorts müssen Bäder wegen des Betriebs derzeit sogar vorübergehend den Betrieb einstellen.

„Das ist ein bundesweites Problem“, sagte der Präsident des Bundesverbandes, Peter Harzheim, der Deutschen Presseagentur am Mittwoch. Eine der Ursachen sei zum einen die Bevölkerungsentwicklung. Allerdings habe sich auch die Mentalität geändert. Viele junge Menschen seien im Sommer nicht mehr bereit, sieben Tage in der Woche auf der Arbeit zu verbringen, sagte Harzheim. Weder Bezahlung noch Arbeitszeiten gelten als attraktiv. Zwar habe sich mit dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst 2017 die Situation verbessert. Davon profitierten Mitarbeiter aber nur, wenn sich die Betreiber der Bäder daran halten. Dies sei etwa bei privaten Betreibern nicht immer der Fall

Duisburg sieht sich nach Angaben der Verwaltung für die Freibadsaison zwar gut aufgestellt (23 von 25 Stellen sind besetzt), eine Herausforderung ist der Fachkräftemangel am Beckenrand aber trotzdem. Die Stadt garantiert aktuell zwar „100 Prozent Betriebsbereitschaft“ der von ihr geführten Bäder, weil genügend Mitarbeiter vor Ort seien. „Nach wie vor würden jedoch Bewerbungen als Schwimmmeister, Fachangestellte für Bäderbetriebe und Rettungsschwimmer begrüßt, um kurzfristig auf mögliche Engpässe reagieren zu können“, hieß es auf Nachfrage aus der Verwaltung.

Bademeister müssen nach Angaben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Duisburg eine Rettungssschwimmausbildung in den Stufen der Deutschen Rettungsschwimmabzeichen Bronze, Silber oder Gold absolvieren. Das Abzeichen in Gold befähigt demnach zur Fremd- und erweiterten Selbstrettung. In der Stufe Silber würden bereits die für die – auch professionelle – Wasseraufsicht an allen deutschen Badestellen erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt. Das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze bescheinige bereits die notwendigen Fähigkeiten zur Aufsichtsführung in Schwimmbädern. Eine Ausbildung zum Rettungsschwimmabzeichen Gold bilde erweiterte Fähigkeiten im Bereich der Wasserrettung ab und sei unter anderem Voraussetzung für die höchsten international gültigen Rettungsschwimmqualifikationen.

Die DLRG in Duisburg bietet nach Voranmeldung donnerstags von 20 bis 21 Uhr im Hallenbad Obermeiderich ein Probetraining für die Rettungsschwimmerausbildung an. Ansprechpartner ist Christian Wirtz, Telefon 0203 31733844.

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