Links „Zeit“-Interview Ankerzentren: Linke entsetzt über Forderung des OB

Duisburg · Die Linken in Duisburg kritisieren Sören Link mit scharfen Worten für seine Befürwortung von Ankerzentren, mit der der Oberbürgermeister zuletzt in einem „Zeit“-Interview auf sich aufmerksam gemacht hatte.

 OB Sören Link.

OB Sören Link.

Foto: Stephan Eickershoff

(RP) Die Linken in Duisburg kritisieren Sören Link mit scharfen Worten für seine Befürwortung von Ankerzentren, mit der der Oberbürgermeister zuletzt in einem „Zeit“-Interview auf sich aufmerksam gemacht hatte. Es sei schäbig, wie Sören Link in rechter Manier Menschen, die nicht hier geboren seien, zu Sündenböcken für die jahrzehntelang verfehlte Politik mache, sagt Birane Gueye, migrationspolitischer Sprecher des Linken Kreisverbandes. „Zu Recht weigern sich die meisten Bundesländer die von der CDU-SPD-Bundesregierung geforderten Ankerzentren einzuführen: Es sind Lager, in denen Menschen, ohne Straftaten begangen zu haben, gefangen gehalten werden. Die Forderung danach, wie Link sie nun erhoben hat, ist asozial und bleibt asozial“. Duisburg sei schon lange überschuldet gewesen bevor Menschen aus Südosteuropa oder Geflüchtete hier her gekommen seien. Link habe dem „Spardiktat“ damals als Landtagsabgeordneter zugestimmt, unter dem Duisburg nun leide.

Die Linksfraktion kritisiert schon seit längerer Zeit die fehlende finanzielle Unterstützung der Kommunen durch Bund und Land bei der Betreuung und Integration von Flüchtlingen. „Bei den Kosten zur Unterbringung von Flüchtlingen lassen Bund und Land die Kommunen im Regen stehen“, sagt Martina Ammann-Hilberath, Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat. „Wir brauchen schnell eine bessere finanzielle Unterstützung für Kommunen wie Duisburg, um für die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern in den nächsten Monaten und Jahren die bestehenden Projekte weiter ausbauen zu können.“

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