Düsseldorf als Filmkulisse ZDF dreht Historienfilm in Düsseldorf

Düsseldorf · Das ZDF dreht seit Donnerstag einen historischen Dreiteiler in Düsseldorf. In dem Film von Regisseur Uli Edel ("Der Baader Meinhof Komplex") ist das luxuriöse Hotel Adlon, das in Berlin steht, Aufhänger für die Geschichte von zwei Familien, die über vier Generationen erzählt wird. Für Hauptdarstellerin Josefine Preuß ("Türkisch für Anfänger"), deren Rolle im Film von 17 Jahren bis 90 reicht, war der Sprung durch die Zeiten schauspielerisch eine Herausforderung.

ZDF dreht Historienfilm in Düsseldorf
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"Als ich gefragt, bis zu welchem Alter ich die Rolle der Sonja Schadt spielen soll, bekam ich als Antwort "So alt wie möglich", erzählt Preuß und lacht. "Mein ältestes Spielalter ist jetzt Mitte 50." Der Film "Das Adlon. Ein Hotel. Zwei Familien. Drei Schicksale" spannt den Bogen von der Hotelgründung in der Kaiserzeit bis zur Wiedereröffnung 1997. Roter Faden ist dabei die Geschichte um Sonja Schadt, die mit 17 Jahren ins Hotel ihres Patenonkels zieht, weil sie vom Verrat ihrer leiblichen Eltern enttäuscht ist. Gemeinsam mit dem Adlon und seinen Mitarbeitern durchlebt sie Schicksalsschläge und Diktatur und Krieg.

Zur Vorbereitung auf die Rolle hat die 26-Jährige viel Literatur aus der Zeit gelesen. "Ich glaube aber, dass die Menschen damals mit 50 älter waren, als 50-Jährige heute. Deswegen ist es, abgesehen von der Maske, schwierig, dass dann auch so zu spielen." Die Schauspielerin hat sich deshalb in den letzten Monaten oft in Cafés oder Restaurants gesetzt und ältere Frauen beobachtet, um beispielsweise die Bewegungsabläufe zu verinnerlichen.

Wotan Wilke Möhring und Jürgen Vogel spielen mit

Am Donnerstag wurde die erste Szene des Dreiteilers, der im Frühjahr 2013 im ZDF ausgestrahlt werden soll, in den Rheinterassen gedreht. "In der Szene hat Josephine Baker ihren ersten Auftritt in Deutschland, im Nelson-Theater am Kurfürstendamm", sagt Regisseur Uli Edel. Die amerikanische Sängerin trat 1926 zum ersten Mal in Deutschland auf.

Edel hatte schon länger die Idee, die Geschichte des Hotels zu verfilmen. "Nirgendwo in Deutschland wird deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert sichtbarer und erfahrbarer als an diesem magischen Ort", sagt der 55-Jährige.

Noch bis zum 24. Juli wird in Nordrhein-Westfalen gedreht. Weitere Drehorte sind Berlin, Brandenburg und Bayern. "Wir sind in NRW, weil wir hier schon Krupp gedreht haben und das sehr erfolgreich war", sagt Co-Produzent Georg Feil. Josefine Preuß ist nicht zum ersten Mal in Düsseldorf. "Ich war schon mal privat hier und mag die Stadt. Ich war an der Rheinpromenade spazieren und auf der Kö. Wenn wir Zeit hätten, würde ich da auch liebend gerne nochmal eine Runde drehen", sagt sie und lacht.

Zu den Schauspielern des Films gehören neben dem neuen Tatort-Kommissar Wotan Wilke Möhring ("Das letzte Schweigen") auch Wotan Wilke Möhring, Christiane Paul, Jürgen Vogel und Burghart Klaußner ("Das weiße Band"). Von der Zusammenarbeit mit einem solchen Team schwärmt Preuß. "Es ist gar kein Arbeiten, es ist ein schönes Zusammensein", sagt sie. "Viele kannte ich vorher nicht. Es ist professionell, eine tolle Arbeit."

Auch Marie Bäumer ("Der Schuh des Manitu"), Ken Duken ("Schlaraffenland"), Anja Kling ("Tramitz & Friends") und Tom Schilling ("Elementarteilchen") übernehmen Rollen in dem Historienfilm.

(ahem)
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