Viele Reaktionen auf Leseraufruf Was sich die RP-Leser von der Rheinbahn wünschen

Wo hakt es im öffentlichen Nahverkehr besonders? Auf den Aufruf unserer Redaktion reagierten Hunderte Leser und schickten Mails.

 Auf einen Aufruf schrieben Hunderte Leser unserer Redaktion. Diese Themen wurden am häufigsten genannt.

Auf einen Aufruf schrieben Hunderte Leser unserer Redaktion. Diese Themen wurden am häufigsten genannt.

Foto: FOTO: ANDREAS ENDERMANN | GRAFIK: ALICIA PODTSCHASKE

Wir wollten wissen, welche Wünsche die Fahrgäste an die Rheinbahn haben – und sind mit Antworten überschüttet worden. Wir erhielten Hunderte Mails sowie Facebook- und Online-Kommentare (und einen Brief).

Unter den Rückmeldungen befinden sich viele Hinweise zu einzelnen Linien. Vor allem aber ergeben die Zuschriften ein Bild, welche Themen den Fahrgästen wichtig sind – und wo die Rheinbahn Nachholbedarf hat. Bei diesen Punkten werden wir beim Unternehmen nachhaken – und der Politik.

Wie groß die Zufriedenheit mit dem Düsseldorfer ÖPNV insgesamt ist, lässt sich auf Basis unserer Zuschriften nicht sagen. Denn sie ergeben kein repräsentatives Bild. Zwei Dinge sind aber klar: Die Rheinbahn räumte zuletzt selbst ein, dass die Zufriedenheit der Kunden nachgelassen hat, ein neuer Vorstand soll gegensteuern. Zugleich steht das Unternehmen in Zeiten von drohenden Diesel-Fahrverboten und „Klimanotstand“ (Kostenpflichtiger Inhalt den hat der Stadtrat ausgerufen) unter politischem Druck: Mehr Düsseldorfer sollen überzeugt werden, auf Bus und Bahn umzusteigen.

Die Grafik zeigt, welche Wünsche/Kritikpunkte am häufigsten genannt worden sind. Die Größe der Kreise symbolisiert die Zahl der Nennungen. Drei Punkte stechen hervor:

Zu hohe und unfaire Fahrpreise Kein anderes Thema bewegt so viele Einsender wie die Preise – für die die Rheinbahn wenig kann, weil der Verkehrsverbund VRR und am Ende die Politik verantwortlich sind. Der Tenor: Die Rheinbahn ist zu teuer, auch im Vergleich zum Auto. „Wenn ich mit meiner Frau von Rath in die Stadt fahre, kostet das 10,50 Euro für Hin- und Rückfahrt“, schreibt etwa Wolfgang von Wrisberg. „Da ist das Auto wesentlich günstiger.“ Ähnlich äußern sich viele andere Leser und verweisen auf günstigen Nahverkehr in Nizza, Wien – oder in der Nachbarstadt Monheim, die den ÖPNV sogar kostenlos macht. Auch die Abo-Preise und Fahrten aus dem Umland nach Düsseldorf werden als unverhältnismäßig empfunden.

Zu viele Verspätungen Viele Einsender beklagen, dass sie regelmäßig deutlich später als im Fahrplan angekündigt ankommen. Mit Abstand die meistgenannte Linie ist dabei die U79 aus dem Norden. Aber auch viele andere Linien werden genannt. „Wenn der Bus nur fünf Minuten zu spät ist, freut man sich“, schreibt etwa Uwe Linss über die Buslinie 835 in Itter. Andere berichten, dass Sie regelmäßig darum zittern, noch pünktlich bei der Arbeit anzukommen oder ihren Anschluss zu erwischen.

Mangelnde Informationen Ein großes Defizit hat die Rheinbahn offenbar in der Kommunikation mit ihren Kunden. Sowohl über die digitalen Anzeigetafeln als auch über die App gibt es viele Beschwerden: Informationen zu Fahrtzeiten stimmen nicht, angezeigte Züge kommen nicht. Und wenn die Anzeigen versprechen, dass ein Zug „sofort“ kommt, stimmt das manchmal nicht. „Ich denke, die Leute würden deutlich entspannter mit Verspätungen umgehen, wenn sie hinreichend darüber informiert würden“, schreibt etwa Deaniel Welicki.

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