Schützenchef Lothar Inden wusste gleich, was die Kür Klars bedeutet, und verkündete die Entscheidung von Oberbürgermeister Thomas Geisel, dass der Manager nun für seine Aufgaben bei den Schützen freigestellt sei. Die Lacher waren damit programmiert, ebenso durch das Lob Indens, die Rheinbahn sei das zuverlässigste Unternehmen der Stadt – sie komme immer zu spät.

Solche Scherze steigerten die ohnehin gelöste Stimmung. Das Gästeschießen ist genau deswegen in der Stadtgesellschaft so beliebt. Man läuft über den Platz, tauscht sich aus, lacht miteinander. Und natürlich geht es um zentrale aktuelle Themen. So war Weihbischof Rolf Steinhäuser ein gefragter Gesprächspartner. Vom ehemaligen Düsseldorfer Stadtdechanten wollten viele wissen, wie es mit seinem beurlaubten Nachfolger Ulrich Hennes weitergeht. Mehrfach versicherte der Geistliche, dazu nichts sagen zu können. Steinhäuser wiederum sprach Marie-Agnes Strack-Zimmermann an. Ihn habe „mächtig beeindruckt“, mit viel Zuspruch sie auf dem FDP-Bundespartei bedacht worden sei, weil sie den Schritt zur Seite gemacht habe und die Vize-Position an der Parteispitze wegen des Europawahlkampfes Nicola Beer überlassen habe. So etwas sei selten.

Eindruck ganz anderer Art machten die ehemalige Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld, die CDU-Landtagsabgeordnete Angela Erwin und Brauerei-Chefin Thea Ungermann. Sie standen in roter, rosa- und orangefarbener Jacke nebeneinander. Von dieser Kombination hätte man früher eine Sehstörung bekommen, heute zeugt diese Zusammenstellung von modischem Bewusstsein und wurde Umstehenden als „Color-Blocking“ nahegebracht.

Jäckel-Engstfeld hat nach ihrem Abschied aus dem Geisel-Team reichlich Abstand gewonnen durch zwei dreimonatige Auslandsaufenthalte. Jetzt geht sie mit ihrem Mann, dem Grünen-Landtagsabgeordneten Stefan Engstfeld, noch für drei Wochen auf Interrail-Urlaub durch Europa, ganz klassisch mit Rucksäcken. Dann startet die Jobsuche.