Serie „Wem gehört Düsseldorf?“ Stadt-Tochter will mehr als 1200 Wohnungen bauen

Düsseldorf · Bis 2021 will die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) jährlich 200 neue Wohnungen in Düsseldorf bauen, in fünf Jahren sollen es insgesamt mindestens 1200 sein. Der neue SWD-Geschäftsführer stellte jetzt mit dem Oberbürgermeister seine Strategie vor.

 Baustelle an der Toulouser Allee. (Archiv)

Baustelle an der Toulouser Allee. (Archiv)

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) soll nach Willen von Oberbürgermeister Thomas Geisel als Akteur auf dem Wohnungsmarkt weiter gestärkt werden. In den nächsten Jahren will das Unternehmen mehr als 1200 neue Wohnungen bauen. Verantworten wird das ein neuer Geschäftsführer: Heinrich Labbert, der aktuell auch die Geschicke der städtischen Schulbaufirma IPM lenkt, ist seit 1. Januar Nachfolger von Jürgen Heddergott, der in den Ruhestand gegangen ist. Verlängert wurde auch der Vertrag mit Geschäftsführerin Eva-Maria Illigen-Günther. Ein Überblick:

  • Was genau plant die SWD?

Der Wohnungsbau stehe auf Platz 1 der politischen Agenda in Düsseldorf, betonte Thomas Geisel am Montag bei der Vorstellung der Strategie der SWD. Weil besonders bezahlbarer Wohnraum mit Sozialwohnungen fehle, würde die SWD in diesem Bereich mehr schaffen. „Der Vorteil eines kommunalen Wohnungseigentums liegt auch darin, dass diese Wohnungen auf Dauer dem Gemeinwohl verpflichtet bleiben“, sagte Geisel. Bedeutet:

 Die SWD-Geschäftsführer Heinrich Labbert und Eva-Maria Illigen-Günther mit Thomas Geisel und Labberts Vorgänger Jürgen Heddergott (v.l.)

Die SWD-Geschäftsführer Heinrich Labbert und Eva-Maria Illigen-Günther mit Thomas Geisel und Labberts Vorgänger Jürgen Heddergott (v.l.)

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Die Stadttochter soll dauerhaft günstig vermieten – aktuell liegt der durchschnittliche Mietpreis der SWD bei 5,90 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt bewirtschaftet die SWD mehr als 8400 Wohnungen. Diese sind zum Großteil erst vor einigen Jahren in ihren Besitz übergegangen, als die Stadt ihr die Wohnungen aus ihrem Besitz übertrug.

Mit mehr Eigenkapital ausgestattet, soll die SWD seither nicht mehr nur verwalten, sondern eben mehr als Investor auf dem Markt auftreten. Was unter der Führung von Jürgen Heddergott begann, soll Heinrich Labbert jetzt weiterführen. Er ist sicher, dass die SWD bis 2021 jährlich 200 neue Wohnungen baut – davon mehr als die Hälfte öffentlich gefördert. In den nächsten fünf Jahren sollen es insgesamt 1200 bis 1500 sein.

  • Wie will die SWD das schaffen?

Es gebe vier Möglichkeiten für die Wohnungsgesellschaft, um neue Wohnungen zu bauen, erklärte Geisel. Erstens: Durch die Verdichtung im Bestand, wo zusätzliche Wohnungen dort gebaut werden, wo die SWD ohnehin schon welche hat. Das entspricht Geisels Credo der Innen- vor Außenverdichtung, „wir werden also nicht alle Grünflächen mit neuen Siedlungen zubauen“, sagt er.

Außerdem soll die SWD auf Flächen im städtischen Besitz bauen können, wo kein aufwendiges Bebauungsplan-Verfahren durchgeführt werden muss. „Ebenso prüfen wir die Grundstücke, auf denen wir vor ein paar Jahren Flüchtlingsunterkünfte geschaffen haben darauf, ob dort Wohnungen entstehen können. Das sind 20 bis 30 Grundstücke“, so Geisel. Als Letztes würde man nach neuen freien Flächen für den Wohnungsbau suchen. 

  • Wie wird das bezahlbare Wohnen finanziert?

Man wolle vor allem Mietern, die einkommensschwach sind, Wohnungen anbieten, betonte auch Heinrich Labbert. Dabei gibt es aber mehrere Herausforderungen, wie hohe Bau- und Grundstückspreise. Bei den Grundstücken hofft man auch auf die Stadt. Außerdem, so Labbert, sei eine Möglichkeit, dass man sich Grundstücke mit Investoren teile, die dann ihrerseits auch frei finanzierte Wohnungen schaffen.

Ein weiterer Parameter ist für Labbert außerdem die Planung: „Dort kann man am meisten Geld sparen. Die Planung muss effektiv sein und genau zu den Mietern passen.“ Gefragt seien kleine Wohnungen für Single-Haushalte und Wohnungen für Familien. Werden diese gebaut, soll das seriell geschehen, jedoch sollen keine Gebäude entstehen, die nicht zum Städtebau in Düsseldorf passen.

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