Gesundheit in Düsseldorf Blutspende an der Uniklinik ist auch am Samstag möglich

Mit den erweiterten Öffnungszeiten sollen noch mehr potenzielle Spender angesprochen werden. 60.000 Blutspenden pro Jahr braucht das Klinikum.

 Rockstar Doro hatte im Sommer zum Start der Wacken-Aktion Blut gespendet.

Rockstar Doro hatte im Sommer zum Start der Wacken-Aktion Blut gespendet.

Foto: Stefan Pucks

Zum Jahreswechsel hat die Blutspende am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) eine Änderung an den Öffnungszeiten vorgenommen: Ab sofort kann man dort auch am Samstagvormittag Blut spenden. Von 7.15 Uhr bis 12 Uhr hat dann die Blutspendezentrale an Düsseldorfs größtem Krankenhaus geöffnet. Der Service dürfte vor allem Berufstätigen entgegenkommen, die gerne mit einer Blutspende helfen wollen, aber werktags keine Möglichkeit dazu haben.

„Blutspender retten im wahrsten Sinne des Wortes Leben“, sagt der Direktor des Institutes für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika (ITZ) und Leiter der UKD-Blutspende, Johannes Fischer. Gebraucht werden die Spenden für Patienten in zahlreichen unterschiedlichen Bereichen des Krankenhauses, wie er deutlich macht. „Wir benötigen das Blut natürlich für die Versorgung von Unfallopfern und Patienten, die sich schwersten Operationen unterziehen müssen. Ein Großteil der Blut­empfänger sind jedoch Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit bösartigen Erkrankungen, wie zum Beispiel Leukämie oder Krebserkrankungen anderer Organe. Nur wenn genügend Blutpräparate verfügbar sind, können unsere Patienten behandelt werden. Denn: Blut kann man nicht in der Apotheke kaufen.“

Insgesamt sind nach den Angaben der Mediziner vier von fünf Menschen in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben auf eine Blutspende angewiesen – oder auf Produkte, die aus einer Blutspende gewonnen werden. Viele Operationen und Therapien könnten demnach nicht durchgeführt werden, wenn zu wenige Blutkonserven verfügbar sind. An der Uniklinik werden im Jahr rund 60.000 Blutpräparate benötigt. Davon sind etwa 12.000 Thrombozytenpräparate und der Rest Präparate aus Vollblutspenden.

Spenden können alle gesunden Menschen zwischen 18 und 59 Jahren (Dauerspender, von denen es in der Stadt einige gibt, sogar bis 68 Jahre). Mehrmals im Jahr kommt es dennoch zu Engpässen. Etwa während der Sommerferien, weil erstens viele Menschen im Urlaub sind und sich darüber hinaus einige Blutspender bei großer Hitze angeschlagen fühlen. Auch zuletzt über die Weihnachtsfeiertage und die dadurch bedingte Urlaubszeit konnten weniger Leute Blut spenden. Dazu kommt die im Winter grassierende Grippe- und Erkältungswelle, durch die ebenfalls jedes Jahr die Zahl der Blutspender zwischenzeitlich zurückgeht. Auch das ist ein Grund für die Uniklinik, sich durch die verlängerten Öffnungszeiten insgesamt mehr um Spenden zu bemühen.

Um Blutspender zu gewinnen, bemüht sich das Krankenhaus ohnehin stets um Anreize. So erhalten Neuspender von der Klinik einen Kinogutschein. Und seit dem vergangenen Sommer kooperiert die Blutspende darüber hinaus mit dem Wacken-Musik-Festival: Wer am UKD sechs Mal Blut spendet, bekommt ein spezielles Wacken-Blutspende-Shirt, welches ansonsten nicht erhältlich ist. Zum Start der Aktion hatte auch die Düsseldorfer Metal-Sängerin Doro Pesch die Uniklinik besucht und für die besondere Aktion geworben. „Mit geringem Aufwand kann man Leben retten“, sagte sie damals: „Und jeder von uns kann einmal auf eine Blutspende angewiesen sein.“

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