Stadtbezirk 9 Mehr Tempo bei städtischen Projekten

Stadtbezirk 9 · Karl-Heinz Graf von der CDU ist seit der Kommunalwahl 2014 Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks 9. In der Bezirksvertretung hat Schwarz-Grün eine Mehrheit. Für ihn gehen viele Projekte in der Umsetzung nicht schnell genug. 

 Auch bei der Attraktivierung des Benrather Marktes wünscht sich Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf mehr Tempo.

Auch bei der Attraktivierung des Benrather Marktes wünscht sich Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf mehr Tempo.

Foto: Anne Orthen (ort)

Eigentlich ist Karl-Heinz Graf in die Politik gegangen, um etwas zu bewirken. Deswegen hat sich das CDU-Mitglied 2014 von der Bezirksvertretung 9 zum Bezirksbürgermeister wählen lassen. Doch so manches Mal hadert er inzwischen damit, dass es in vielen Dingen nicht voran geht. Viele Projekte aus den vergangenen Jahren sind nämlich immer noch nicht entscheidend weitergegangen. Nach wie vor ist er der Überzeugung, dass es Sinn machte, dass zu wichtigen Themen in den Stadtbezirken es einen Treffen gibt, an dem neben den Stadtteilpolitikern auch alle beteiligten Stadtämter teilnehmen. Damit, da ist sich der Bezirksbürgermeister sicher, würden manche Dinge viel schneller umgesetzt.

Wohnbebauung Graf ist nach wie vor der Meinung, dass die Stadt bei aller Wohnungsnot nicht jede freie Fläche zubauen soll. „Wenn ich höre, dass jedes Jahr in Düsseldorf 3000 neue Wohnungen entstehen sollen, um der Nachfrage Herr zu werden, dann weiß ich, dass das mit einer vernünftigen Stadtplanung nichts zu tun hat. Ich habe mal zusammengerechnet, dass in den geplanten Wohnungsbauprojekten in Benrath mehr als 2000 Wohnungen entstehen werden. Aber das ja nicht in einem, sondern über mehrere Jahre.“ Der Bezirkspolitiker rechnet damit, dass in diesem Jahr die Bezirksvertretung den Bebauungsplan für das Grundstück neben dem Dürer-Kolleg beraten wird. Als die Zahl der Wohnungen dort plötzlich die 500 überschreiten sollte, gab es Protest aus der Bürgerschaft. Danach soll sich die Planung wieder auf um die 350 eingependelt haben.

Verkehr Eine wachsende Stadt zieht immer auch einen Zuwachs an Verkehr mit sich. Weil die Bezirkspolitiker fürchten, dass vor allem die Paulsmühle durch die Neubauprojekte mit zu viel Autoverkehr belastet werden, haben sie von der Verwaltung ein Verkehrskonzept für den ganzen Düsseldorfer Süden eingefordert. Denn neben den neuen Wohnbauprojekten sind ja auch der Ausbau des Reisholzer Hafens sowie neue Logistiker an der Straße Am Trippelsberg geplant. Im Frühjahr will Planungsdezernentin Cornelia Zuschke in der Bezirksvertretung 9 das Konzept vorstellen.


Neugestaltung des Rheinufers Das Thema brennt der BV 9 bereits seit 2016 unter den Nägeln. Damals kam es auf, weil in Höhe der Schönen Aussicht sowieso der Hochwasserschutz neu gemacht werden muss. Das nahm die BV zum Anlass, die Verwaltung um eine Prüfung einer neuen Ufer-Gestaltung von dort bis nach Urdenbach zu bitten. Denn das Rheinufer ist ein Pfund, mit dem der Stadt-Süden wuchern kann.

Die Verwaltung selber hatte damals vorgeschlagen, dafür eine planerische Studie erstellen zu lassen. Das nötige Geld in Höhe von 25.000 Euro hat das Gremium bereits 2017 zur Verfügung gestellt. Innerhalb der Etatplanungen für das nun begonnene Jahr hat die Verwaltung der Stadtteilpolitik mitgeteilt, dass im November mit der Ausarbeitung des Konzeptes begonnen worden sei. Die Ergebnisse sollen der BV 9 im ersten Halbjahr vorgestellt werden. Für Karl-Heinz Graf wäre in dem Zusammenhang auch zu klären, ob der stillgelegte Bootsanleger reaktiviert werden kann.


Eishalle in der Paulsmühle Ende April soll Schluss sein mit der Einrichtung an der Paulsmühlenstraße, die momentan noch die Sparkasse finanziert. Doch ob mit der Kappeler Straße nun tatsächlich ein neuer Standort gefunden wurde, da ist sich Graf noch nicht hundertprozentig sicher: „Auf meine diesbezügliche Frage hat mir Planungsdezernentin Cornelia Zuschke Mitte Dezember gesagt, dass noch nichts endgültig feststeht. Ich glaube, wir müssen das Thema noch mal dringend in der BV besprechen.“

Benrather Marktplatz „Hier warten wir ja jetzt schon wieder seit Monaten darauf, dass die weiteren Sitzplanken am Brunnen kommen“, sagte Graf sichtlich verärgert darüber, dass die Verwaltung 2018 nicht viel mehr zur Attraktivierung des Marktes vollbracht hat, als ein paar (zu wenige) Holzplanken anzubringen und zwei kleine Bäume zu pflanzen. Da sei noch deutlich Luft nach oben.

Kinderbauernhof Niederheid „Ich gehe davon aus, dass sich das jetzt endlich Anfang des Jahres klärt“, sagte Graf. Ein Investor will die Einrichtung fortführen.

Neues Kombibad „Die Pläne für das neue Bad, das uns die Bädergesellschaft im November vorgestellt hat, sind toll. Ich hätte mir nur gewünscht, dass das Hallenbad bis zur Fertigstellung aufbleibt. Es soll ja kommenden Monat schließen. Auch wenn das jetzige Grundstück am Hallenbad als Gegenfinanzierung dienen soll, hätte die Stadt ja auch in Vorleistung gehen können“, erläuterte Graf.

Kommunalwahl 2020 Auf die Frage, ob er noch mal antritt, sagte Graf: „Stand jetzt ja.“

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