Unterbilk Wo ein ganzer Stadtteil baden geht

Unterbilk · Mit jährlich mehr als 160.000 Gästen ist das "Schwimm' in Bilk" eines der beliebtesten Bäder der Stadt - und ist Vorbild für die Neubauten in Oberkassel und Flingern. Besonders gefragt ist das Kursprogramm.

 Ist wie Radfahren nur ohne Fortkommen und im Wasser: Das Aqua-Cycling-Angebot in Unterbilk soll kommendes Jahr erweitert werden.

Ist wie Radfahren nur ohne Fortkommen und im Wasser: Das Aqua-Cycling-Angebot in Unterbilk soll kommendes Jahr erweitert werden.

Foto: Bädergesellschaft

Wer abends etwas für die Figur tun will, muss pünktlich sein: Denn die Plätze in den Kursen für Wassergymnastik und Co. sind in dieser Zeit besonders begehrt im Stadtteilschwimmbad "Schwimm' in Bilk". Das Bad ist eines der beliebtesten in Düsseldorf: Mehr als 160.000 Besucher kommen jedes Jahr. Das ist Grund genug für die Bädergesellschaft, das Angebot der Schwimmhalle noch weiter auszubauen.

"Für ein Stadtteilbad ist das Bilker Schwimmbad wirklich sehr beliebt. Die anderen kleinen Bäder wie Unterrath, Oberkassel und die Münster-Therme reichen nicht an diese Besucherzahlen heran", sagt Carina Jakobi aus der Marketing-Abteilung der Bädergesellschaft. Für Besucher attraktiv sei zum Beispiel die zentrale Lage gleich neben den Bilker Arcaden und am Stadtteilzentrum. "Durch die Wehrhahn-Linie ist das Bad inzwischen zudem besonders gut zu erreichen", sagt sie. Ebenso sei das Einzugsgebiet recht groß, ebenso groß sei also auch der Bedarf nach einem - wie es im Verwaltungsdeutsch heißt - Stadtteilversorgungsbad. Dessen Aufgabe ist es aber nicht, für Vergnügen im Viertel zu sorgen, das "Schwimm' in Bilk" ist kein Spaßbad. "Das Bad soll ein Angebot für Bürger und Schulen zum Schwimmen und Schwimmenlernen bieten", sagt Jakobi.

Weil die Bevölkerung in Unterbilk und Umgebung aber nahezu alle Generationen umfasst, richtet sich das Schwimmbad nach den Bedürfnissen aller Bürger - Kurse gibt es schon für Babys, das Gymnastikprogramm beinhaltet außerdem Angebote für Senioren. "Es kommen auch tatsächlich alle Altersklassen her", sagt Jakobi. Morgens seien die Frühschwimmer, die vor der Arbeit kommen, in der Halle, anschließend seien die Schulen dran. Mittags kämen Senioren und Kinder aus dem Offenen Ganztag - und abends seien wieder viele Berufstätige zu Gast und besuchten die Kurse. Die Atmosphäre sei familiär, jeder kenne jeden, "die Gäste wissen genau, wer wann auf welcher Bahn am liebsten schwimmt - keiner kommt sich in die Quere".

Weil das Kurssystem besonders beliebt ist, soll es im kommenden Jahr noch ausgebaut werden. "Zur Tour de France wollen wir beim Aqua Cycling ein erweitertes Angebot an den Start bringen", sagt Jakobi. Die Plätze in den Kursen werden indes kurzfristig verteilt: Eine Stunde vor Beginn kann man sich anmelden. 15 Teilnehmer sind jedes Mal zugelassen. Bezahlt wird pro Stunde oder man kauft eine Zehnerkarte - doch auch dann gibt es keine Platzgarantie. In Unterbilk kann man also spontan zum Wassersportler werden. Aber man muss pünktlich sein.

Das 2008 eröffnete Bad ist mit seiner barrierefreien Architektur eines der modernsten der Stadt - und ist deshalb Vorbild für die geplanten Neubauten der Bäder in Flingern und Oberkassel. "Besonders das Kursbecken soll in den neuen Bädern nachgebaut werden. Es hat als einziges Bad in der Stadt einen Hubboden, mit dem man die Tiefe verändern kann", sagt Jakobi. So ist ein kleines Stadtteilbad zum Vorbild für die Bäderkultur der Stadt geworden.

(lai)
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