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Verkehrsplanung in Gerresheim Alte Kastanien stehen Haltestelle im Weg

Gerresheim · An der Nachtigallstraße in Gerresheim sollen sechs satzungsgeschützte Bäume gefällt werden.

 Diese Kastanien an der Nachtigallstraße sollen für den Bau einer Haltestelle gefällt werden.

Diese Kastanien an der Nachtigallstraße sollen für den Bau einer Haltestelle gefällt werden.

Foto: Marc Ingel

Der Umgang von Politikern mit Bäumen ist in Düsseldorf neuerdings eine besonders heikle Angelegenheit, das haben einige Beispiele auch in den Stadtbezirken zuletzt gezeigt. Ein weiterer Fall kommt nun in Gerresheim hinzu. Die kleine Nachtigallstraße soll im Zuge der Verkehrserschließung für das Glasmacherviertel eine ganz andere Bedeutung erlangen. Da es von der Torfbruchstraße später nicht mehr möglich sein wird, links in die Heyestraße abzubiegen, soll der Verkehr durch die Nachtigallstraße geführt werden. Und die erfährt jetzt schon mal einen Vorgeschmack darauf: Sechs stattliche Kastanien sollen an der Nachtigallstraße gefällt werden, sie stehen dem Bau einer Haltestelle im Weg.

Zwar wurde in der Bezirksvertretung 7 schnell klargestellt, dass der Beschlussvorlage der Verwaltung aktuell nicht zugestimmt werden muss, da eine Erfordernis dafür frühestens in zwei Jahren gegeben sei, dennoch ließen einige Politiker schon mal Dampf ab. „Größte Bedenken“ gegen die Planung machte etwa Maria Icking (Grüne) geltend. Und auch Rainer Klöpper (CDU) sagte: „Das ist schlichtweg nicht zu akzeptieren, die Bäume müssen stehenbleiben, sie prägen die Nachtigallstraße. Die Haltestelle kann auch woanders hin.“ Wenigstens sollte man aber versuchen, eine Mehrzahl der Kastanien zu retten, so dass vielleicht höchstens zwei geopfert werden müssten.

In der Beschlussvorlage der Verwaltung wird jedoch deutlich gemacht, dass keineswegs nur der Bau der Haltestelle Grund für die vorgesehene Fällung sei. Denn aktuell würden die Baumscheiben fast den gesamten Gehweg einnehmen. Dies sei bisher kein Problem gewesen, da die Möglichkeit bestand auf die private Fläche an dem Bunker auszuweichen. Wegen der Umbaumaßnahme für den Bunker stehe diese Fläche jetzt aber nicht mehr zu Verfügung, so dass auf der einen Seite der Nachtigallstraße praktisch überhaupt kein Gehweg mehr vorhanden sei. Aus diesem Grund soll die Fällung vorgezogen werden. Da dies aber nur außerhalb der Schutzzeiten für Vögel geschehen dürfe, kann die Kettensäge frühestens im Oktober angesetzt werden. Vorher soll aber auf jeden Fall auch noch einmal die Rheinbahn in die Bezirksvertretung eingeladen werden, damit ein Vertreter die Pläne für den Bau der Haltestelle vorstellen kann.

(arc)
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