Trauerfeier und Beerdigung am Mittwoch Trauer um Pfarrer Friedhelm Meyer

Düsseldorf · Er war von 1965 bis 2000 als Seelsorger in Garath an der Hoffnungskirche tätig. Er starb mit 85 Jahren.

 Friedhelm Meyer 2009.

Friedhelm Meyer 2009.

Foto: Christoph Goettert (goet)/Göttert, Christoph (goet)

Wenn man wie Friedhelm Meyer 1965 als evangelischer Pfarrer eine Gemeinde übernimmt, die sich wie die in Garath in Gründung befindet, dann ist das was ganz Besonderes. Man kann mit aufbauen und Akzente setzen. Jeder, der in den damals südlichsten Zipfel Düsseldorfs zog, war genauso neu angekommen wie sein Nachbar. Jeder musste seinen Platz finden.Und genau dafür war Meyer der richtige Mann, ein streitlustiger Seelsorger, ein Kümmerer, einer, auf den das Wort Sozialpfarrer passt wie auf keinen zweiten. „Es herrschte Aufbruchstimmung“, antwortete Meyer in einem Interview 2009 unserer Redaktion auf die Frage, warum er damals unbedingt nach Garath wollte.

Generationen von Garathern hat er getauft, konfirmiert, verheiratet und beerdigt, Er füllte das Wort Kirchenasyl mit Taten, kümmerte sich damals schon um Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen waren. Er war aktiv in der Friedensbewegung und stand 1998 mit einem von ihm gegründeten Bürgerkomitee mehreren hundert Arbeitern in Benrath bei, als diese von der Firma Mannesmann-Demag entlassen wurden. Ein gesellschaftspolitisches Engagement schloss sich aus Meyers Sicht nicht mit seiner Position aus, das genaue Gegenteil war der Fall.

2000 ging er in den Ruhestand und zog gerade mal ein paar Kilometer weiter nach Benrath. Auch nach der Pensionierung engagierte er sich, unter anderem beim Bündnis „Garath stellt sich quer“. Aus der räumlichen Distanz erlebte er mit, dass die Garather Gemeinde 2011 aus Spargründen ausgerechnet seine Kirche, die 1966 eröffnete Hoffnungskirche, aufgeben wollte. Was dann auch geschah. Als der hohe Kirchturm Stück für Stück abgebaut wurde, schaute er mal vorbei, mit Tränen in den Augen.

Am Dienstag ist Friedhelm Meyer im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Trauergottesdienst findet am Mittwoch, 23. Juni, um 10 Uhr in der Evangelischen Kirche an der Urdenbacher Dorfstraße 15 statt. In der Kirche gelten die Corona-Hygienestandards. Die Zahl an Plätzen ist begrenzt. Die Liturgie hält der Urdenbacher Pfarrer Matthias Köhler. Die Trauerfeier gestaltet musikalisch Meyers früherer Kantor aus Garath, Matthias Nagel. Im Anschluss ist die Beerdigung auf dem Evangelischen Friedhof in Urdenbach.

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