Neues Projekt vorgestellt Garath bekommt eine eigene Internetplattform

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf hat eine Webseite und eine App für den Stadtteil Garath vorgestellt. Sie sollen in den kommenden Wochen online gehen. Geplant ist, sie als eigenes soziales Netzwerk zu installieren.

 Die Beauftragte von „Garath 2.0“, Jana Lauffs, stellte das Konzept den Bewohnern vor.

Die Beauftragte von „Garath 2.0“, Jana Lauffs, stellte das Konzept den Bewohnern vor.

Foto: RP/Dominik Schneider

Die Prüfungsphase für eine eigene Webseite und App für Garath ist angelaufen. Geprüft wird laut Stadt derzeit, ob die Domain www.unser-garath.de frei verfügbar ist und die Stadtteil-Seite darüber demnächst per Computer, Notebook, Tablet oder Smartphone aufgerufen werden kann. Auch das Logo sowie der Slogan „vielfältig, nachbarschaftlich, engagiert“ als Wort-Bild-Marke stehen bereits fest. 

Das alles ist das Ergebnis des Online-Workshops „Digitale Nachbarschaftsplattform“ für Garath. „Der Stadtteil soll sich ganzheitlich entwickeln. Heutzutage gehört eine Internetplattform einfach zur Entwicklung dazu“, konstatiert die Beauftragte des Stadtplanungsamtes für das Projekt Garath 2.0, Jana Lauffs. „In Zusammenarbeit mit Verwaltung, Vereinen, Institutionen haben wir ein umfassendes Programm für die Webseite erarbeitet. Es gibt den Wunsch einer gemeinsamen Internetseite für Informationen und nachbarschaftlichen Austausch.“

Die technische Umsetzung hat das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) übernommen. „Wir werden dem Fraunhofer-Institut jetzt Logo und Namen zur Verfügung stellen. Dann dauert es noch drei bis sechs Wochen bis die Seite steht und mit Inhalten und Leben gefüllt werden muss“, erklärt Jana Lauffs.

Auf der Seite selbst werden die Nutzer den Entwicklern zufolge den ganzen Stadtteil auf einen Blick erfassen können. „Dazu gehören Neuigkeiten, aktuelle Infos, Veranstaltungen im Stadtteil, genauso wie Erläuterungen über Sehenswürdigkeiten, eine Stadtteilchronik, wichtige Einrichtungen und mehr“, führte Matthias Berg aus. Berg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des IESE und mit dem Aufbau der Stadtteil-Webseite betraut. Diese basiert auf dem freien Content-Management-System Wordpress, das als besonders nutzerfreundlich gilt. „Darin kann man leicht eigene Beiträge erstellen, ohne das man vorher eine Website betreut haben muss“, sagt Berg.

Doch das Fraunhofer-Institut entwickelt zusätzlich auch eine Garath-App für Smartphones. „Damit hat man den Stadtteil immer in der Tasche“, so Berg. Die App soll dann als „Kommunikationszentrale für die Nachbarschaft“ fungieren. „Dort kann man einfach einen Plausch halten, etwas anbieten oder Suchen, sich zu Gruppen zusammenschließen, sich informieren.“ Es sei wichtig, eine Alternative zu Whatsapp zu bieten, sagt Sabine Kopka, Bereichsleiterin des SOS-Mehrgenerationenhauses Hell-Ga. „Bei uns gibt es viele Vorbehalte gegenüber Whatsapp.“ Das Konzept von Stadt und Fraunhofer-Institut hingegen habe viele Highlights – „wir haben vieles von dem gesehen, was wir uns gewünscht haben“, so Kopka.

Wildwuchs auf der Garath-Page und -App wird es indes nicht geben. „Es kann nicht jeder unkontrolliert Beiträge einstellen“, macht Lauffs klar. Langfristig soll es zudem ein Redaktionsteam geben, das den Inhalt verantwortlich betreut.

Die Kosten für die Webseite- und App-Entwicklung inklusive zwei Jahren technischer Betreuung belaufen sich auf 18.000 Euro. Die Garather müssen davon aber keinen Cent begleichen. „Wir haben einen Förderantrag gestellt und der ist auch bewilligt worden“, sagt Lauffs. „Die nötigen Finanzmittel werden aus den Töpfen der Städtebauförderung von Bund und Land bezahlt, mit einem kleinen Eigenanteil der Stadt Düsseldorf.“ Sofern das Pilotprojekt „Garath 2.0“ funktioniert, kann sich Lauffs das Konzept auch für andere Stadtteile vorstellen.

Der Aufbau der Garath-Webseite ist ein Teil der integrierten Quartiersentwicklung „Garath 2.0“. Das Konzept hatte die Stadt bereits im Jahr 2016 initiiert, um den südlichen Stadtteil zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Hierzu wurden Gelder aus dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) beantragt. Insgesamt sollen knapp 30 Millionen Euro in den Stadtteil investiert werden.

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