Lichtspiele in Flingern Premiere beim Open-Air-Kino der Filmwerkstatt

Flingern · Voll war es beim Auftakt der „Flingern Lichtspiele“ am Wochenende. Nur die Hälfte der Wartenden konnte den ersten Film in diesem Jahr sehen. Auf dem Programm: „Thelma und Louise“. Der Eintritt ins kleine Sommerkino der Filmwerkstatt ist kostenlos.

 Jan Wagner ist für das Programm bei den Lichtspielen verantwortlich. In diesem Jahr werden viele Filme über starke Frauen gezeigt.

Jan Wagner ist für das Programm bei den Lichtspielen verantwortlich. In diesem Jahr werden viele Filme über starke Frauen gezeigt.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die Schlange der Wartenden zog sich von der alten Laderampe über den gesamten Innenhof durch die lange Toreinfahrt bis auf den Gehweg. Damit war sie eindeutig zu lang: Denn maximal 63 Plätze stehen bei den „Flingern Lichtspielen“, dem kostenfreien Open-Air-Kino der Filmwerkstatt zur Verfügung.

„Es ist immer voll, aber so voll ist es äußerst selten. So eine lange Schlange habe ich hier noch nie gesehen“, meint der Filmwerkstatt-Vereinsvorsitzende Jan Wagner. „Vielleicht liegt es ja an dem Film, den wir zeigen. ‚Thelma und Louise’ von Ridley Scott ist ein echter Klassiker, bei dem die Männer nicht gut wegkommen.“ Den konnte aber nur ein sehr begrenzter Teil der Wartenden auf der Freifläche zwischen Eisenbahnlinie und Hinterhofbebauung sehen. Mehr als die Hälfte musste schon vor der Premiere des Open Air Sommers 2018 unverrichteter Dinge umkehren. Das führte zwar zu Frust, aber der war leicht verdaulich.

„Thelma und Louise“ war der Auftakt einer acht Filme umfassenden Reihe von und über starke Frauen. „Das ist ja gesellschaftlich ein aktuelles Thema, auch in der Filmindustrie“, erläutert Wagner.

Wagner und seine Team versuchen, den Spagat zwischen interessanten, open-air-tauglichen, wichtigen und hinterhof-tauglichen Filmen hinzubekommen. „Unsere Leinwand ist fünf mal acht Meter groß. Da wissen wir, dass wir mit den ganzen Filmen wie Star Wars oder Mission Imposible mit ihren Bild- und Ton-Dimensionen nichts anfangen können. So direkt neben der Bahnlinie ist der Ton auch nicht immer einwandfrei zu verstehen. Wenn ein Zug kommt, pegeln wir zwar etwas nach oben, aber auch das hat Grenzen.“ Bei der Laustärke nehmen die Veranstalter zudem Rücksicht auf die Nachbarn.

Die Filme der Open-Air-Sommerreihe sind grundsätzlich kostenfrei zu sehen. Doch auch der Flingerner Kino-Freak Wagner und sein Team müssen natürlich Verleihgebühren bezahlen. „Zum Glück funktioniert unsere Spendenbox ganz gut. Nur über den Getränkeverkauf könnten wir das nicht finanzieren“, sagt Wagner. „Und die Verleiher kennen uns und wissen was wir machen. Sie räumen uns meist günstige Konditionen ein.“ Und so wird es in diesem Sommer noch einige Filme zu sehen geben.

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