Baumfällung in Flingern Ärger über gefällten Baum

Flingern · Auch der Rückschnitt von Kirschbäumen löst bei Anwohnern Empörung aus.

 An der Ruhrtalstraße in Flingern wurden Kirschbäume gestutzt – viel zu radikal, wie Anwohner meinen.

An der Ruhrtalstraße in Flingern wurden Kirschbäume gestutzt – viel zu radikal, wie Anwohner meinen.

Foto: RP/Elise Mund

Bereits vor ein paar Tagen hat unsere Redaktion über den Kahlschlag am Fürstenplatz berichtet, bei dem ohne Vorwarnung eine Vielzahl von Sträuchern und Büschen entfernt worden waren. Nun geschah ähnliches an der Ruhrtalstraße in Flingern-Süd.

Die Empörung bei den Anwohnern dort ist groß, denn verschiedene Kirschbäume, die im Mai noch blühten, seien nun „gefühllos“ gestutzt worden, wie man beklagt. „Eigentlich sollten nur die Äste, die gegen die Fenster schlagen, entfernt werden, aber jetzt haben sie die Bäume richtig verstümmelt und einen Baum auf der Straße sogar komplett gefällt“, sagt Anwohnerin Ingrid Neelen.

Die Rückschnitte erfolgen jedes Jahr im Sommer nach der Blütezeit. Neelen berichtet, dass sie bereits mit der Wohnungsgenossenschaft gesprochen habe, auf deren Grundstück die Bäume stehen, und diese ihr erzählt habe, dass die beauftragte Gartenbaufirma ein niederländisches Subunternehmen mit der Arbeite betraut habe.

Vier völlig gesunde Bäume seien rapide runtergestutzt worden. „Einem älteren Ehepaar wurde, als sie die Schandtat sahen, ganz schlecht. Wir sind eh schon alle gereizt wegen der Baustelle und dem Hotel, das hier gebaut wird. Wenn dann auch noch so ein Unfall passiert, bricht nun mal die Wut aus“, so Neelen. An der benachbarten Kettwiger Straße entsteht derzeit auf einem Areal, das bislang zum Stadtwerke-Park gehörte, das neue Hotel. Es sorgte für Schlagzeilen, weil man mit dem Aufzug das Auto mit auf die Etage des Zimmers nehmen kann.

Zu den Umständen, unter denen der Baum gefällt wurde, herrscht Uneinigkeit: Politiker der für Flingern zuständigen Bezirksvertretung 2 berichteten auf Nachfrage beim Gartenamt, dass keine Fällgenehmigung erteilt worden sei. Die Stadtverwaltung hingegen erklärt, dass der Baum aufgrund eines Schimmelbefalls hätte gefällt werden müssen, das sei durch das Gartenamt erfolgt. Das Gartenamt habe, so Ben Klar (Linkspartei), Mitglied der BV2, keinen Fällantrag bestätigt. Dort habe man lediglich vom Rückschnitt der Kirschbäume gewusst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort