Zwei Ehrenvorsitzende des Benrather Vereins haben Rücktritt erklärt Ärger in der Heimatgemeinschaft

Die Ehrenvorsitzenden Marianne Holle und Eberhard Fischer sind aus dem Verein ausgetreten.

In der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath brodelt es: Die beiden Ehrenvorsitzenden Marianne Holle und Eberhard Fischer sind aus dem Verein, den sie über Jahre mitgeprägt haben, ausgetreten. Auf Anfrage teilen beide in einer gemeinsamen, schriftlichen Antwort mit, die unserer Redaktion vorliegt: „Die Ehrenvorsitzenden der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e.V., Marianne Holle und Eberhard Fischer, haben ihre Mitgliedschaft in der Heimatgemeinschaft aufgekündigt, nach Satzung wirksam ab 31. Dezember 2020.“ Sie begründen diesen Schritt mit „nicht überbrückbaren Differenzen zwischen ihnen und dem derzeitigen Vorsitzenden (Anm. d. Red Bernd Fugelsang), mit dessen Amtsführung und der daraus resultierenden Auswirkung für den Verein sie sich nicht identifizieren können“.

Während Fischer seinen Ehrenvorsitz mit sofortiger Wirkung abgibt, will Holle dies satzungsgemäß zum Jahresende tun. Sie führte den Heimatverein bis zum Spätsommer 2016 und schlug damals für die Wahl ihres Nachfolgers Bernd Fugelsang vor, der damals seit einem Jahr die Position des Geschäftsführers ausfüllte. Eine Funktion, die mit dessen Wahl zum neuen Vereinschef abgeschafft wurde. Im Frühjahr 2019 wurde Fugelsang für drei Jahre im Amt bestätigt.

Nicht alle sind im Verein mit der Arbeit des Vorsitzenden einverstanden. Er sei kein Brückenbauer, sagen seine Kritiker hinter vorgehaltener Hand. Vor allem zwischen dem Vorstand und dem Archiv knirsche es, heißt es. Das Archiv ist eine Unterabteilung der Heimatgemeinschaft. Im Sommer vergangenen Jahres setzten sich Vorstandsmitglieder und die beiden Ehrenvorsitzenden zusammen, um über das zu sprechen, was im Verein nicht ganz so rund läuft. In seiner Amtszeit habe es schon viele neue Aktionen im Verein gegeben, die positive Resonanz erfahren hätten, nimmt der Vorsitzende Stellung zur Kritik.

Am 28. Juni berichtete unsere Zeitung, dass das Heimatarchiv wegen der anstehenden Sanierung des Benrather Rathauses, in dessen Keller es untergebracht ist, ein Ausweichquartier sucht. Darüber entfachte sich im Verein die Diskussion, wer wann mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gegangen war. Die Ehrenamtler im Heimatarchiv nahmen dieses Nachhaken gar nicht gut auf.

Fugelsang und sein Stellvertreter, Jürgen Füth, würden das Kriegsbeil gerne begraben, sagen sie bei einem gemeinsamen Treffen in der Redaktion. Sie bieten Holle und Fischer an, sich mit ihnen an einen Tisch zu setzen, um über alles zu reden. „Die Rückkehr von beiden in ihre Ehrenämter soll an uns nicht scheitern“, sagt Fugelsang.

Holle hat über Dritte vom Friedensangebot schon gehört, nun will sie es ersteinmal sacken lassen. Ob sie es annehmen wird, kann und will sie noch nicht sagen. Zu tief steckt ihr in den Knochen, dass sie und Fischer vom Vorsitzenden Fugelsang eine Einladung zur Vorstandssitzung im Januar erhalten hatten, deren Ton sie nicht für akzeptabel hält. Es tue ihm leid, wenn dieser Brief bei Frau Holle so angekommen sei, sagt der Vorsitzende. Jetzt warten alle gespannt auf die Mitgliederversammlung der Heimatgemeinschaft im April.

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