Ausstellung Licht und Bild in der Orangerie
Benrath · Vier Künstler aus dem Umfeld von Gursky zeigen Arbeiten zum Thema Licht.
Der Benrather Kulturkreis hatte am Sonntag in die Orangerie von Schloss Benrath zur Ausstellungseröffnung eingeladen. Der Titel „LichtBild“ scheint auf den ersten Blick in die Irre zu führen. Als Lichtbild bezeichnet man im Amtsdeutsch meist ein kleines Foto in amtlichen Ausweispapieren, dem weder Künstlerisches, nicht mal Ästhetisches anhaftet, sondern das nur biometrischen Erfordernissen Rechnung tragen muss. Bei der Ausstellung „LichtBild“, bei der es sich um keine reine Fotoausstellung handelt, bringt jedoch die besondere Schreibweise Licht in die künstlerische Themenstellung und Intention der Ausstellung.
„Mich hat schon länger die Faszination des Themas Licht beschäftigt und ich habe dazu Künstler gefunden, die auf ganz unterschiedliche Weise Licht nutzen und somit auch verschiedene Positionen zum Thema Licht repräsentieren“, sagt die Kölner Kuratorin Leonie Runte, die seit 2015 Einzel- sowie Gruppenausstellungen für den Benrather Kulturkreis kuratiert hat und seit zwei Jahren auch dem Vorstand angehört.
Zu den ausstellenden „LichtBildnern“ gehört Martin Denker, an der Düsseldorfer Kunstakademie Meisterschüler von Thomas Ruff und anschließend Assistent von Andreas Gursky. Er zeigt ein Tripendulum, ein mit Leuchtdioden versehenes Chaos-Pendel, dessen Leuchtspuren mithilfe von Langzeitbelichtungen festgehalten wurden und das Verhältnis von Zeit und Raum neu definieren. Alex Grein, die während ihres Studiums bei Andreas Gursky die Grenzbereiche der Fotografie in Form von Zeichnungen, Collagen, Installationen, Videos und skulpturalen Arbeiten auslotete, präsentiert neue Werke, die die Künstlerin eigens für die Orangerie entwickelt hat. „Dabei setzt sie Fotos in eine spannende Beziehung zu der barocken Ornamentik der Umgebung“, sagt Runte. Die Skulpturen der Kölner Künstlerin Regine Schumann aus Acrylglas lassen mithilfe von Tages- oder Schwarzlicht und je nach Einfallswinkel immer neues Farbspiel entstehen. Die fotoaffine Kunst von Angelika J. Trojnarski beinhaltet stets auch ein wenig experimentelle Forschung Humboldt’scher Prägung. Die Schülerin von Andreas Gursky liebt es, naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit eigenen Beobachtungen zu verquicken. „Ihre Arbeit Equinox, der Begriff bezeichnet die Tag- und Nachtgleiche, zeichnet die Veränderungen eines chemisch behandelten Papiers während der Ausstellungsdauer nach“, erklärt Runte.