30 Jahre auf der Bühne Kabarettistin Nessi Tausendschön auf Dauer-Zenit

Düsseldorf · Seit 30 Jahren ist sie auf der Bühne, die Frau, die sich nach einer Blume nannte: Nessi Tausendschön.

Nessi Tausendschön spielt seit Anbeginn im Kom(m)ödchen und freut sich auf ihre erneute Premiere dort.

Nessi Tausendschön spielt seit Anbeginn im Kom(m)ödchen und freut sich auf ihre erneute Premiere dort.

Foto: Carsten Bockermann

Als Nessi Tausendschön das erste Mal auf der Bühne stand, wollte sie Geld für ihr Studium verdienen. Nun feiert die Kabarettistin und Sängerin morgen ihre 30-jährige Bühnenpräsenz in einer für ihre Karriere wichtigen Location: dem Düsseldorfer Kom(m)ödchen.

Wie so oft bei künstlerischen Karrieren spielte auch bei Nessi Tausendschön, die mit bürgerlichem Namen Annette Maria Marx heißt, der Zufall eine große Rolle. Während ihres Studiums der Germanistik und Theaterwissenschaften hatte die gebürtige Hannoveranerin kleine Gesangs-Auftritten in einer Kneipe. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Künstlername.

„Ich stand damals mit einem Pianisten auf der Bühne und wir brauchten einen Namen. ‚Die abstürzenden Brieftauben’ war leider schon an eine Punkband vergeben, also erinnerte ich mich an meine abgeschlossene Gärtnerlehre zurück und hab mich nach einer Blume benannt“, erklärt die 54-Jährige. Neben dem Gesang streute Tausendschön immer häufiger auch Textpassagen ein und schrieb erste Nummern. „Mir wurde relativ schnell klar, dass ich auf der Bühne bleiben wollte. Ich wusste nur nicht, dass 30 Jahre so schnell herumgehen würden“, erzählt die Künstlerin lachend.

Mittlerweile zählt die mehrfach ausgezeichnete Kabarettistin neun Programme zu ihrem Repertoire, das zehnte feiert nun morgen im Kom(m)ödchen Premiere. Anlässlich des Bühnenjubiläums präsentiert Tausendschön das Programm „30 Jahre Zenit“ – ein bunter Mix aus Wort und Musik aus alten und neuen Nummern, wie die Künstlerin beschreibt. Auch Klassiker wie der „Betrunkene Schutzengel“ werden dabei sein, aber auch ganz neue Texte hat Tausendschön für ihr Jubiläum geschrieben. Unterstützt wird sie vom kanadischen Gitarristen William Mackenzie, der ihren Auftritt musikalisch begleitet. In Langenfeld haben die beiden das neue Programm in einer Vorpremiere bereits getestet und waren mehr als zufrieden. „Ich bin sehr glücklich, aber das aktuellste Programm ist sowieso immer das schönste.“

Dass sich Nessi Tausendschön die Düsseldorfer Traditionsbühne für ihre Premierenvorstellung und zwei weitere Shows im September ausgesucht hat, ist kein Zufall. „30 Jahre Zenit“ ist bereits ihr drittes Programm, das dort seine Premiere feiern wird: „Ich spiele seit Anbeginn meiner Karriere im Kom(m)ödchen und bin schon lange damit verbunden“, schwärmt Tausendschön.

Da Premierenauftritte immer etwas Besonderes sind, freut sie sich darüber, auch die Jubiläumsshow dort erstmals aufführen zu dürfen. Dann wird die eigentlich routinierte Kabarettistin sicherlich auch wieder ein wenig aufgeregt sein. „Wenn ich weiß, dass ich meinen Text kann, ist Nervosität auf der Bühne kein Problem mehr für mich. Anders ist es bei neuen Shows oder Fernsehsendungen.“

In ihrer Karriere war Tausendschön bereits TV-Gast in einigen Comedy- und Kabarettshows. Darunter im „Satiregipfel“ des bekannten Düsseldorfer Unterhalters Dieter Nuhr im Ersten oder „Ladies Night“ im WDR. „Beim Fernsehen hast du nicht alle Komponenten selber in der Hand, das ist viel stressiger als eine normale Solo-Show.“ Vor allem bei ihren Auftritten in der „Anstalt“ (ZDF) ist Tausendschön besonders aufgeregt gewesen: „Die Kombination aus Publikum vor Ort und Live-Übertragung im Fernsehen ist immer besonders aufregend. Da ist das Adrenalin gleich viel höher.“

Sebastian Kalenberg

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