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Fußball-Landesliga SC West – ein Klub im Sinkflug

Düsseldorf · Nach der derben Pleite am Wochenende sind die Tabellenspitze und der geplante Wiederaufstieg in weite Ferne gerückt. Der Trainer will die Spielpause nutzen, um die Fehler aufzuarbeiten.

 Kopfballduell: Marvin Commodore vom SC West (l.) und Simon Deuß vom Rather SV mit vollem Einsatz.

Kopfballduell: Marvin Commodore vom SC West (l.) und Simon Deuß vom Rather SV mit vollem Einsatz.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Beim Oberliga-Absteiger SC West hängt der Haussegen spätestens seit dem vergangenen Spieltag in der Fußball-Landesliga und der enttäuschenden 2:5-Pleite gegen die abstiegsbedrohten Hamborn 07 gehörig schief. Der Grund: Die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit scheint bei den drittplatzierten Oberkasselern aktuell einfach viel zu groß zu sein.

Insbesondere die an Überheblichkeit grenzende Art und Weise, in der sich die Mannschaft gegen Hamborn über weite Strecken präsentierte, erregte dabei den Zorn des Trainertreams. „Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass wir Zweikampfverweigerung betrieben und damit einem Abstiegskandidaten zum Spiel des Jahres verholfen haben“, ärgerte sich daher etwa Co-Trainer Markus Kay unmittelbar nach Spielende.

Und mit dieser Einschätzung dürfte Kay zumindest nicht vollkommen falsch liegen. Denn schon allein für die Tatsache, dass die Oberkasseler gegen Hamborn 07 innerhalb von nur drei Minuten drei Treffer kassierten, lassen sich nur schwerlich plausiblere Gründe finden. Unnötige Dribblings gegen mehrere Gegenspieler, halbherzig geführte Zweikämpfe oder zu Toreinladungen werdende Pässe unterstrichen zudem diesen Eindruck.

Die von Kay kritisierte Einstellung großer Teile der Mannschaft erscheint dabei für die Aufstiegsambitionen der Oberkasseler besonders gefährlich, weil sich unter den Protagonisten am vergangenen Spieltag nicht etwa nur Akteure aus der zweiten Reihe, sondern auch zahlreiche gestandene Spieler befanden. Mit Blick auf die Zukunft verbat der Co-Trainer des SC West seiner Mannschaft daher vorerst, weiterhin mit einem Auge auf die aktuell neun Punkte entfernte Tabellenspitze zu schielen. „Wir sind gut beraten, uns in den nächsten Wochen nur noch auf uns selbst und unsere Leistung im nächsten Spiel zu konzentrieren“, mahnte er. „Und eigentlich können wir auch froh sein, dass wir jetzt eine Spielpause haben, in der die Spieler viel Zeit zum Nachdenken und zur Ursachenforschung haben“.

Noch deutlicher wurde hingegen Trainer Marcel Bastians, der die aus seiner Sicht entscheidendste Ursache für das ernüchterne Ergebnis gegen Hamborn 07 klar benannte. „Unser Problem ist zur Zeit, dass wir vermeintlich schwächere Gegner zu sehr auf die leichte Schulter nehmen und deshalb die nötige Spannung vermissen lassen“, befand er. „Das war nicht nur gegen Hamborn so, sondern hat sich im Grunde auch schon gegen Blau-Weiß Mintard und Wermelskirchen abgezeichnet“.

Für diese Einstellung des Teams gibt es aus Sicht des Coachs allerdings überhaupt keine akzeptable Begründung. „Eine solche Arroganz ist vollkommen fehl am Platz, wenn man bedenkt, dass wir bisher nicht einmal ein einziges Duell gegen eines der Top-Teams für uns entscheiden konnten“. In der nächsten Ligapartie gegen den Tabellensiebten ESC Rellinghausen in einer Woche werden Bastians und Kay deshalb vor allem auf die Körpersprache sowie die Kampf- und Laufbereitschaft ihrer Schützlinge achten.

Dabei macht dem Trainerteam Hoffnung, dass einige Spieler zuletzt beim 1:1 im Testspiel gegen Teutonia St. Tönis, den Zweitplatzierten der zweiten Landesligagruppe, wieder deutlich bessere Zweikampfwerte erreichten. Sollte es dem Team gegen Rellinghausen gelingen, wieder den Schalter umzulegen, scheint zudem auch noch nicht alles verloren zu sein. Denn immerhin beträgt der Abstand auf den Zweitplatzierten FSV Duisburg aktuell nur vier Punkte.

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