Tischtennis Omar Assar ist auf dem Weg zu seiner Top-Form

Düsseldorf · Für den Ägypter, der sich als Afrika-Meister bereits für die Olympischen Spiele 2020 qualifiziert hat, ist die Borussia der Traumclub. Am Sonntag geht es gegen Neu-Ulm.

 15 Ägypter sind in der Weltrangliste aufgeführt. Der beste von ihnen ist der Borusse Omar Assar.

15 Ägypter sind in der Weltrangliste aufgeführt. Der beste von ihnen ist der Borusse Omar Assar.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Wenn man die großen Tischtennis-Nationen denkt, denkt man nicht sofort am Ägypten. An China und Japan, klar, in Europa denkt man an Deutschland mit Timo Boll (Weltrangliste 8), an Schweden Frankreich und Portugal. Aber Ägypten? Und doch sind 15 Ägypter in der Weltrangliste aufgeführt. Der beste von ihnen ist Omar Assar (WR 34) und der spielt für die Borussia in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). So auch am Sonntag (15 Uhr) im Arag CenterCourt (Ernst-Poensgen-Allee 58) gegen den Liga-Neuling TTC Neu-Ulm.

Mit 10:10 Punkten und Tabellenplatz sechs befindet sich Neu-Ulm im Mittelfeld der Liga und liegt voll im Soll. Zuletzt gab es sogar einen Sieg gegen Meister Ochsenhausen und gegen den hat der Tabellenzweite aus Düsseldorf seine letzte TTBL-Partie verloren. „Das zeigt die Stärke von Neu-Ulm“, befindet Borussia-Manager Andreas Preuß. „Das Team ist für uns eine echte Herausforderung. Neu-Ulm wird wohl mit dem starken Koreaner An Jaehyun antreten, wir dagegen ohne Timo Boll.“

Da ist ein formstarker fokussierter Assar doppelt wichtig. Aber gerade mit seiner Form und Fokussierung hatte der 28-Jährige zuletzt so seine Problemchen. „Ich bin ein sehr körperlicher Spieler. Das konnte ich aber nicht immer in die Waagschale werfen. Am Saisonanfang war ich verletzt und bekam ich auch noch einen Magen-Darm-Infekt“, erklärt Assar. Er ist auf dem Weg zur Top-Form und wenn er sie erreicht hat, ist der aus einer Tischtennis-Familie stammende 1,94-Mann für jede Menge Sportspektakel gut. Das hat er bei einigen wichtigen Siegen für die Borussia bereits bewiesen. „Ich habe zuletzt viel an meiner mentalen Stärke gearbeitet, um fokussiert und in den entscheidenden Momenten positiv zu bleiben“, sagt Assar.

Für den Ägypter, der sich als Afrika-Meister bereits für die Olympischen Spiele 2020 qualifiziert hat, ist die Borussia der Traumclub. „Schon als ich noch in Ägypten gewohnt habe, habe ich auf die Borussia geachtet. Ich war schon mit zehn Jahren zu Lehrgängen im Düsseldorfer Tischtenniszentrum. Als ich das erste Mal das Trikot zum Spiel übergestreift habe, hatte ich Probleme normal zu atmen, weil ich so begeistert war.“

Als er mit 14 seine ägyptische Heimat Kafr El Sheikh im Nil-Delta verließ, um in Schweden seine Tischtenniskünste zu verbessern, lernte er den gleichaltrigen Kristian Karlsson (WR 25) kennen. Wenig später auch Anton Källberg (WR 70). Die beiden Schweden sind bereits seit Jahren Borussen und stehen neben Assar und Ricardo Walther (WR 56) im Borussia Aufgebot für die Begegnung mit Neu-Ulm.

Durch die Freundschaft mit ­Karlsson und Källberg lebte sich der Ägypter schnell ein. „Ich bin ­angekommen und habe neue ­Freunde gefunden“, so Assar. Doch seine Familie und seine alten Freunde fehlen ihm. Einfach mal in die alte Heimat reisen, geht die nächsten drei Jahre noch nicht. „Ich muss noch bis 31 warten, denn sonst kann man mich noch zum ägyptischen Militär einziehen“, verrät Assar. „Da freue ich mich besonders auf Einsätze mit der Nationalmannschaft, weil mein Bruder Khalid auch darin spielt“.

Jetzt aber gilt seine ganze Konzentration der TTBL-Begegnung gegen Neu-Ulm am Sonntag.

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