Düsseldorf Judo-Weltspitze kommt in die Stadt

Judo-Olympiasieger Ole Bischof rechnet hoch. "400 Punkte wird man brauchen, um sich direkt für die Olympischen Spiele 2012 zu qualifizieren. Für den Sieg bei einem Grand Prix bekommt man 200 Zähler. Zwei Siege führen also nach London", meint der 31-Jährige.

 Judo-Olympiasieger Ole Bischof.

Judo-Olympiasieger Ole Bischof.

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Der Weltranglisten-Zehnte in der 81-Kilo-Klasse hat Samstag und Sonntag beim Judo Grand Prix in der Philipshalle die nächste Gelegenheit, Punkte für seine "Operation Titelverteidigung" bei den Spielen in London zu sammeln.

Der Sieg in Düsseldorf wird allerdings keinem Judoka leicht gemacht. "Vom sportlichen Wert kann sich der Grand Prix mit einer WM vergleichen. Mehr als 60 Nationen schicken ihre besten Judoka in die Landeshauptstadt", erklärt der Präsident des Deutschen Judo Bundes (DJB), Peter Frese. Acht Olympiasieger, 18 Weltmeister und zehn Europameister der Titelkämpfe von Wien 2010 bieten dem Publikum Weltklassesport.

An der Spitze des 51-köpfigen DJB-Aufgebots — 28 Frauen und 23 Männer — stehen neben Bischof (Reutlingen) Vize-Weltmeister Andreas Tölzer (Mönchengladbach) und Heide Wollert (Leipzig), die im vergangenen Jahr in Düsseldorf in ihrer Gewichtsklasse siegte. 2010 erkämpften sich die deutschen Judoka in der Philipshalle zwei Gold- und drei Bronzemedaillen. "Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung, aber das wird schwer. Auch, weil Claudia Malzahn ihren Sieg in der 78-Kilo-Klasse wegen einer Verletzung nicht wiederholen kann", erläutert Frese.

Ob Bischof in die Bresche springen kann, ist ungewiss. "Ich hatte lange Schulterprobleme, deswegen waren die letzten Turniere auch eher durchwachsen. Aber zu Hause will ich zeigen, was ich drauf habe. Ich habe ein gutes Gefühl", meint der Olympiasieger. Und das, obwohl er 20 Konkurrenten in seiner Gewichtsklasse den Sieg zutraut. Besonderen Respekt hat der Reutlinger vorm amtierenden Weltranglisten-Ersten Jae-Bum Kim (Korea), Leandro Guilheiro (Brasilien) und dem Niederländer Guillaume Elmont. "Die machen mir immer schwer zu schaffen. Sie bestrafen den kleinsten Fehler", sagt Bischof.

Fehler darf man in der Leistungsklasse ohnehin nicht machen, sonst ist man ganz schnell draußen. Das Grand-Prix-Reglement besagt: Ab Runde eins wird im K. o-System gekämpft. "Das ist ganz brutal. Verlieren heißt: anziehen, ab nach Hause", erläutert Frese. Der DJB-Präsident hofft aber, dass einige deutsche Judoka nicht gar so schnell nach Hause müssen.

(RP)
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