Eine Woche früher als geplant Sanierung des Kennedydamms beendet

Düsseldorf · Der prominente Helfer war so in die Arbeit vertieft, dass er gar nicht merkte, wie hinter ihm die Planierwalze bedrohlich schnell näher kam. Bevor Dirk Elbers freilich Schlimmeres geschehen konnte, bremste der Walzenfahrer kräftig, und der Bürgermeister widmete sich weiter seiner Aufgabe: symbolisch Hand anzulegen beim letzten Arbeitsabschnitt der Fahrbahn-Sanierung auf dem Kennedydamm.

Die fehlenden 13 000 von insgesamt 17 000 Quadratmetern der stadteinwärts führenden Fahrbahn wurden am Samstag asphaltiert und gestern mit weißen Markierungen versehen. Gestern Abend rollte der Verkehr wieder. Damit ist das Mammut-Vorhaben vollendet — nach gut fünf Wochen, eine Woche früher als geplant. Nachdem voriges Jahr bereits die stadtauswärts führende Fahrbahn einen neuen Belag bekommen hatte, war dieses Jahr die andere Seite an der Reihe. Hier wie dort liegt nun der so genannte Flüsterasphalt, der Fahrgeräusche um bis zu drei Viertel dämpfen soll.

Flüsterasphalt bald überall?

Wenn es nach der Stadt geht, waren die Arbeiten am Kennedydamm der Anfang einer großen Karriere für den neuartigen Belag. Die Ruhr-Uni Bochum hatte ihn 2006 im Auftrag der Stadtverwaltung entwickelt. "Der Asphalt hat sich so bewährt, dass wir uns vorstellen können, ihn nach und nach auf allen Hauptverkehrsstraßen einzusetzen", sagte etwa Andrea Blome, Chefin des Amts für Verkehrsmanagement. Messungen auf der Fahrbahn stadtauswärts hätten die großen Erwartungen an die Lärmminderung bestätigt. Elbers ergänzte: "Der Kennedydamm war ein Pilotprojekt. Wir wollen weitermachen."

Der "lärmoptimierte Asphalt" der "Düsseldorfer leisen Fahrbahn", wie es im Verwaltungsjargon heißt, schluckt eigentlich nicht die Rollgeräusche der Autos — er lässt sie erst gar nicht entstehen, weil die Luft zwischen Reifen und Fahrbahn wegen der andersartigen Oberfläche des Flüsterasphalts nicht so unter Druck gerät wie bei herkömmlichen Belägen. Und das Ganze ist nicht einmal wesentlich teurer als konventionelle Verfahren: "Wir rechnen mit Mehrkosten von einem bis zwei Euro pro Quadratmeter", erklärt der städtische Bauleiter Bernd Kentenich. Bei Kosten für die Sanierung des Kennedydamms von rund 1,4 Millionen Euro macht das etwa zwei Prozent aus. Zirka vier Millionen Euro sind dieses Jahr für den Erhalt und die Sanierung der 1250 Straßenkilometer in der Stadt veranschlagt.

Das nächste Mal kommt der neue Asphalt wahrscheinlich noch dieses Jahr zum Einsatz, wenn die Fahrbahn in der Benrather Schlosskurve erneuert wird. Und 2009 / 10 soll jeweils in den Sommerferien der nördliche Zubringer zwischen Stadtgrenze und Mörsenbroicher Ei saniert werden.

(RP)
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