Fast 100 sind hundert Jahre alt Zahl der Hochbetagten wächst

Düsseldorf · Auch Düsseldorf altert, wenn auch nicht so stark wie andere Städte. Vor allem die Zahl der sehr Alten steigt – fast 100 sind hundert Jahre alt oder älter. Zwei feierten am Wochenende Geburtstag: Sofie Bonnen und Barbara Leers.

Auch Düsseldorf altert, wenn auch nicht so stark wie andere Städte. Vor allem die Zahl der sehr Alten steigt — fast 100 sind hundert Jahre alt oder älter. Zwei feierten am Wochenende Geburtstag: Sofie Bonnen und Barbara Leers.

Immer mehr Düsseldorfer werden 100 Jahre alt. Allein am Wochenende feierten zwei Bürgerinnen einen dreistelligen Geburtstag. Sofie Bonnen, die älteste Düsseldorferin, wurde am Samstag 109. Seit der Geburt hat sie hier gelebt — und etwas Geschichte geschrieben: Bonnen arbeitete 1915 als eine der ersten Frauen bei der Landesversicherungsanstalt. Seit 70 Jahren lebt sie in ihrer Friedrichstädter Wohnung.

Gestern wurde dann Barbara Elisabeth Leers 100 Jahre alt. Seit vier Jahren wohnt sie im Luisenheim in Eller, nur ein paar Straßenecken von ihrer alten Wohnung entfernt. Leers wurde in Düsseldorf als Kind niederländischer Eltern geboren — deswegen hat sie bis heute einen niederländischen Pass. Sie hat aber ihr ganzes Leben in Düsseldorf verbracht, einige Jahre als Bürokauffrau gearbeitet. Heute gehört vor allem der Kirchgang für sie dazu: "Sooft ich kann, besuche ich die Kapelle des Heims", sagt Barbara Leers.

Mit 100 nur Neuntälteste

Wie häufig die Düsseldorfer inzwischen die Hundert überschreiten, zeigt sich auch daran, dass "Tante Lissi" Leers, wie ihre Verwandten sie liebevoll nennen, keineswegs die Älteste im Luisenheim ist: Neun Senioren über hundert zählt man dort. Insgesamt sind fast 100 Bürger 100 Jahre oder älter.

Und die Zahl wird sich weiter erhöhen. Denn laut dem vor wenigen Wochen erstmals im Rathaus aufgelegten Demografiebericht, der die Entwicklung der Stadt bis zunächst 2020 prognostiziert, ist in der Altersgruppe der über 80-Jährigen die höchste Zunahme zu erwarten. Nach Schätzung der städtischen Statistiker um Amtsleiter Manfred Golschinski, der im Team mit Ingo Heidbrink und Norbert Jelonnek den Bericht erarbeitet hat, wird es in dieser Altersgruppe bis 2020 rund ein Drittel mehr Menschen geben.

Das ist aber kein Grund für Negativ-Szenarien. "Der Alterungsprozess wird in Düsseldorf vergleichsweise moderat ausfallen", sagt Golschinski. Grund: zum einen die erwartete Zuwanderung junger Menschen, die bereits heute vor allem zum Studium oder für ihre Ausbildung stark nach Düsseldorf strömen. Außerdem wird die starke Zunahme der über 80-Jährigen gedämpft durch eine Abnahme in der Gruppe der jungen Senioren (65 bis 80 Jahre). Das Durchschnittsalter der Düsseldorfer wird deshalb nur leicht zunehmen: von 42,8 Jahren 2005 auf 43,3 Jahre 2020.

(RP)
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