Düsseldorf RRX-Planung soll verbessert werden

Düsseldorf · In der Bezirksvertretung 5 wurde vorgestellt, wie weit die neuen Planungen zum Rhein-Ruhr-Express sind, nachdem der Stadtrat eine Tunnellösung abgelehnt hat. Die Politiker fordern Verbesserungen unter anderem beim Lärmschutz.

 Der Angermunder S-Bahnhof soll beim Bau des RRX umgebaut werden und barrierefreie Zugänge erhalten.

Der Angermunder S-Bahnhof soll beim Bau des RRX umgebaut werden und barrierefreie Zugänge erhalten.

Foto: Andreas Endermann

Vielfache Kritik musste Klaus Lorenz aus dem Büro des Oberbürgermeisters in der Bezirksvertretung 5 einstecken, als er dort vorstellte, wie der Ratsbeschluss zur Planung des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) in Angermund umgesetzt werden soll. So hatte der Rat am 22. März zwar eine Tunnellösung für den Stadtteil abgelehnt, aber gleichzeitig Forderungen für den Bau des RRX in Angermund gestellt.

Dazu gehört "die Prüfung von zusätzlichen, planerisch verträglichen Möglichkeiten zur Verbesserung des aktiven Lärmschutzes, wie zum Beispiel die Erhöhung der Lärmschutzwand von vier auf fünf Meter". 1751 Wohneinheiten sind vom Zuglärm betroffen. Nach bisheriger Planung werden 79 Prozent dieser sogenannten Schutzfälle gelöst, der Stadtrat fordert mehr Engagement mit einer Zielmarke von 90 Prozent. Er will aber auch die Vergrößerung der Eisenbahnunterführungen an der Straße An den Kämpen und am S-Bahnhof Angermund erreichen. Diese ist dort 2,58 Meter breit und soll eigentlich nur auf 3,70 Meter verbreitert werden. Die Stadt will aber eine Breite von sechs Metern erreichen. Zudem soll die Unterführung einen Lichtschacht erhalten. Die Vergrößerung des Durchgangs soll "zur Minderung der Trennwirkung der Eisenbahntrasse" beitragen. Gleichzeitig soll der Zugang barrierefrei und damit auch für Radfahrer nutzbar werden. Außerdem ist geplant, das Umfeld der Unterführungen besser zu gestalten, um den gesamten Bereich aufzuwerten. Dadurch fallen aber voraussichtlich 24 der bislang vorhandenen 69 Parkplätze am S-Bahnhof Angermund weg.

Antworten der Bahn, des NRW-Verkehrsministeriums und des Bundesministeriums für Verkehr zu den Forderungen liegen dem Oberbürgermeister vor und wurden von Lorenz auszugsweise den Bezirkspolitikern vorgestellt. Dass die Schreiben nicht vor der Sitzung an die Mitglieder der Bezirksvertretung weitergeleitet wurden, diese deshalb dazu nicht gezielt Fragen stellen konnten, wurde von Benedict Stieber (CDU) kritisiert. Feste Zusagen für die Wünsche der Stadt gibt es bislang nicht. "Die zusätzlich vom Rat vorgeschlagenen Maßnahmen zum Lärmschutz, wie zum Beispiel eine Mittelwand, werden wir gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt Düsseldorf prüfen", schreibt etwa die Bahn. Das Verkehrsbundesministerium wiederum verweist auf die Zuständigkeit der Bahn, die die geforderten Verbesserungen beurteilen und gegebenenfalls mit dem Ministerium als Finanzgeber abstimmen soll.

Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU) betont, dass er den Ratsbeschluss akzeptieren würde. "Aber die Stadt hat jetzt die Wünsche durchzusetzen, die Bahn die Kosten dafür zu tragen. Das ist bislang nicht geschehen und das erwarte ich jetzt", sagt Golißa. Schärfer formuliert ihre Kritik Marianne Hagen (FDP), die Lorenz unterstellt, sich eher für die Anliegen der Bahn als für die der Bewohner der Stadt einzusetzen. Ratsherr Christian Rütz will nun erfahren, welche Mittel die Stadt hat, um ihre Forderungen durchzusetzen.

(brab)
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