Veranstaltungen in Düsseldorf Ein blau-weisses „Halali“ auf der Galopprennbahn

Düsseldorf · Die Prinzengarde ließ am Wochenende die „Fuchsjagd“ wieder aufleben. Bei dem Verfolgungsrennen muss ein Reiter mit Vorsprung eingeholt werden.

 Rasanter Pferdesport wurde am Sonntag bei der Veranstaltung der Prinzengarde Blau-Weiss auf der Rennbahn geboten.

Rasanter Pferdesport wurde am Sonntag bei der Veranstaltung der Prinzengarde Blau-Weiss auf der Rennbahn geboten.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Der Weg für Patricia Lamely und ihr englisches Vollblut „Burschino“ schien versperrt. Doch plötzlich tat sich auf der Gegengerade der Galopprennbahn eine Lücke im Feld der 25 Pferde auf. Willig beschleunigte das Vollblut in den fliegenden Galopp. Mit einer Geschwindigkeit, die sonst nur Rennpferde erreichen, „flog“ Lamely dem „Fuchs“ hinterher. Die Lücke war schnell zugeritten, der „Fuchs“ war gefangen. Im Tribünenbereich der Galopprennbahn intonierten die Düsseldorfer Parforcehornbläser das „Halali“ und „Fuchs ist tot“. „Das war das erste Mal, dass ich bei einer Fuchsjagd mitgeritten bin und ich hab direkt gewonnen“, sagt Lamely. „Der Abschluss, mal mit Vollgas über die Galopprennbahn zu reiten, war besonders reizvoll. Es hat viel Spaß gemacht.“

Dass Lamely und 25 weitere Reiter von Blau-Weiss, befreundeten Vereinen und Privatreiter viel Spaß hatten, war in erster Linie Claus A. Boche zu verdanken. Er ist neuer „Jagdherr“ der Prinzengarde Blau-Weiss, hatte aber vor Amtsantritt Bedingungen gestellt. „Wenn ich den Jagdherrn der Prinzengarde Blau-Weiss mache, dann nur, wenn es die Fuchsjagd wieder gibt und die nicht wie eigentlich üblich im Herbst durchgeführt wird“, erläutert Boche. „Ich bin im Oktober 2021 Jagdherr geworden, wie hätte ich da noch für den Herbst etwas auf die Beine stellen können?“ Die Blau-Weissen nahmen die Bocheschen Bedingungen an, und so wurde der „Fuchs“ am zweiten Mai-Sonntag durch den Aaper Wald, über die Wolfsaap und die Galopprennbahn gejagt. „Selbstverständlich ist es kein echter Fuchs, sondern es war eine Reiterin, die mit einem kleinen Vorsprung einen vorher festgelegten Kurs abgeritten ist“, erklärt Boche. „Es war eine reine Pferdesport-Veranstaltung, die bei der Stadt angemeldet und genehmigt war.“

Erstmalig seit sechs Jahren hatte das berittene Corps der Leibgarde der Venetia wieder zu einem flotten Geländeritt geladen, und erstmalig überhaupt im Frühling. „Die Prinzengarde Blau-Weiss wurde als Reitercorps gegründet. Da gehört es zur Tradition, auch reitsportlich aktiv zu sein“, meint Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning. Gut zwölf Kilometer hatte „Fuchs“ Inken Heck die Jagdgesellschaft über die Grafenberger Höhen geführt. „Das war lustig. Es ist ein komisches Gefühl, gejagt zu werden, ohne zu wissen, wo das Feld ist“, so Heck. „Da war es gut, dass wir am Ostersonntag die Strecke komplett abgeritten sind.“

Die Strecke startete und endete auf der Galopprennbahn, wo zahlreiche Blau-Weiss-Mitglieder für viele Begegnungen sorgten. Wiederbegegnen wird man auch Lamely. Traditionell wird der „Fuchsgreifer“ der „Fuchs“ fürs nächste Jahr.

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