Kooperation mit Tradition „Politie“ kommt jetzt auch mit dem Fahrrad

Düsseldorf · Seit 20 Jahren arbeitet die holländische Polizei beim Streifendienst auf dem Weihnachtsmarkt mit. Kein Wunder: Viele Niederländer kommen in der Weihnachtszeit an den Rhein.

 Deutsch-Niederländische Doppelstreifen mit Polizeipräsident Norbert Wesseler (vorn rechts) und dem Den Haager Polizeichef Paul van Musscher.

Deutsch-Niederländische Doppelstreifen mit Polizeipräsident Norbert Wesseler (vorn rechts) und dem Den Haager Polizeichef Paul van Musscher.

Foto: Stefani Geilhausen

Zum Jubiläum kam sogar der Chef: Paul van Musscher ist der erste Den Haager Polizeichef, der in 20 Jahren grenzübergreifender Kooperation auf dem Weihnachtsmarkt selbst einmal nach Düsseldorf kam. „Ich freue mich sehr, das Projekt auch einmal im echten Leben zu sehen“, sagte er, als ihn Polizeipräsident Norbert Wesseler am Freitag willkommen hieß. „Die Mannschaften begegnen sich immer, jetzt treffen endlich auch wir uns einmal.“

1998 war die Idee erstmals umgesetzt worden, für die zahlreichen niederländischen Besucher der Düsseldorfer Weihnachtsmärkte Ansprechpartner der niederländischen Polizei an den Rhein zu schicken. Umgekehrt gehen Düsseldorfer Beamte im Sommer an den Stränden in Scheveningen mit auf Streife. Zwar haben die Beamten im jeweils anderen Land keine polizeilichen Befugnisse, aber „es ist immer gut, Ansprechpartner zu haben, die die eigene Sprache sprechen“, sagte van Musscher.

Erstmals haben die holländischen Kollegen auch ihre Fahrräder mitgebracht. Das liegt vielleicht auch am Interesse, das Wesseler unlängst bei seinem Besuch in Den Haag am Rad-Thema geäußert hat. Der passionierte Radfahrer, der selbst kurz nach seinem Amtsantritt als Polizeipräsident die Fahrradstreifen in Düsseldorf eingesetzt hat, war nämlich sehr beeindruckt davon, dass in der Innenstadt in Den Haag die Polizei fast nur mit dem Fahrrad unterwegs ist. Nun gibt es also erstmals an den Adventswochenenden deutsch-holländische Doppelstreifen auf dem Rad.

Wie sinnvoll die Kooperation ist, hat sich gerade erst gezeigt: Ein älterer Herr hatte seine Frau im Gedränge verloren. „Er sprach weder deutsch noch englisch. Nur dank der Kollegen konnten wir ihn beruhigen und letztlich auch mit seiner Frau wieder zusammenbringen“, berichtete einer der Düsseldorfer Beamten.

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