Düsseldorf Modenschau auf der Kö-Bogen-Baustelle

Düsseldorf · Paula friert. Kein Wunder. Das, was sie anhat, fördert nicht gerade eine erhöhte Körpertemperatur. Aber so ist das als Model: Da muss man tragen, was der Designer verlangt, und sich einfach an die Atmosphäre anpassen.

 "Schizoide Persönlichkeiten" heißt die Kollektion von Vera Winkelmann, die die Models Calvin und Paula vor dem Kö-Bogen präsentierten.

"Schizoide Persönlichkeiten" heißt die Kollektion von Vera Winkelmann, die die Models Calvin und Paula vor dem Kö-Bogen präsentierten.

Foto: Bretz, Andreas

Am Dienstag ging es um die Mode, die zwei junge Designerinnen von der Akademie für Modedesign (AMD) entworfen hatten. Der Laufsteg: der neue Apple-Store im Kö-Bogen. Dorthin hatten Christina Kubatta als Leiterin der AMD sowie die Designerinnen Verena Winkelmann (23) und Elisabeth Fischer (23) eingeladen. Sie haben gerade die Akademie mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen.

Zum dritten Mal ließen AMD-Designer gestern ihre Entwürfe fotografieren — für die eigenen Unterlagen, aber auch für Außenwerbung: "Die beiden letzten Fotoserien konnte man dann an den Bauzäunen des Kö-Bogens sehen", sagt Kubatta. Das erste Shooting fand auf der Baustelle des Kö-Bogens statt, als noch kein Stein gesetzt war, das zweite im Kö-Bogen-Tunnel.

Jede Designerin hat ein Motto für ihre aktuelle Kollektion. Elisabeth Fischer hat sich mit alternativen Heilmethoden beschäftigt ("Meine Mutter ist etwas esoterisch") und landete beim sibirischen Schamanismus. Ihr Model Alice trägt auf dem Kopf ein Schlangengebilde aus Strick, dazu eine grüne Lederjacke ("Das ist Jenessei, der Fluss in Sibirien"). Sie selbst hatte schon einen kleinen Erfolg als Designerin: Studenten der AMD durften ihre Entwürfe vor einem Monat bei Karstadt ausstellen, und Fischer hatte direkt Resonanz und einige private Bestellungen.

"Schizoide Persönlichkeiten" sind das Thema bei Verena Winkelmann: Ihre — frierenden — Models Paula und Calvin kommen in dünnen mint-weißen Hosen, Röcken und Jacken daher, sind zart und zerbrechlich ebenso mint-weiß geschminkt, tragen zwar einen stabilen Schutzhelm, der ist aber mit Watte bedeckt. Eben alles sehr schizoid. "Realitiät, Delirium und Phantasiewelt sollen so visuell umgesetzt werden", erklärt die 26-Jährige Designerin.

(RP/ila)
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