Heerdt Ökotopgelände: Kindertagesstätte geplant

Heerdt · Die Bauanfrage für eine viergruppige Kita auf dem ökologischen Gelände wurde von der BV 4 genehmigt. In der Nachbarschaft entsteht ein Wohngebiet mit 33 Reihenhäusern und einem Mehrfamilienhaus.

Ein neues Wohngebiet ist in Nachbarschaft zum Ökotop Heerdt geplant. Im vergangenen Jahr haben die linksrheinischen Bezirksvertreter die Bauvoranfrage einstimmig genehmigt. Jetzt folgte die Anfrage zum Bau einer Kindertagesstätte in unmittelbarer Nachbarschaft.

Auch dagegen hatten die Bezirkspolitiker nichts einzuwenden. Gewünscht wurde lediglich, die Wegeverbindung zum Ökotop zu erhalten. Das versicherte dann auch Michael Pfaff vom Bauaufsichtsamt. "Im Bebauungsplan (B-Plan) ist diese Verbindung aufgezeichnet."

Geplant ist, auf dem 3245 Quadratmeter großen Grundstück ein Gebäude für eine viergruppige Kindertagesstätte zu errichten. Insgesamt können 34 Kinder ab vier Monaten bis zu sechs Jahren dort betreut werden. Die Fläche ist im B-Plan als ökologisches Versuchsgelände für die landwirtschaftliche Produktion ausgewiesen. Dort sollte ein zweigeschossiges Gebäude entstehen für die technischen Geräte und Materialien, die der Bewirtschaftung eines Permakulturparks dienen. Für den Bau der Kita musste nun diese Fläche umgenutzt werden.

Gegen die Nutzungsänderung hatten weder Verwaltung noch Politik etwas einzuwenden, weil sie städtebaulich vertretbar ist. Und weil das anspruchsvolle ökologische Konzept eines Permakulturparks an dieser Stelle bislang nicht realisiert wurde und auch nicht die Absicht besteht, es künftig zu realisieren. So ist auch der Ökotop-Verein nach Gesprächen mit der Stadt einverstanden, auf der Fläche eine Kita zu bauen.

Für das Bauvorhaben sind vier Stellplätze erforderlich, sechs sind vorgesehen sowie Fahrradabstellplätze. 32 Bäume müssen gefällt werden, Ersatzpflanzungen sind vorgesehen.

Bereits vor mehr als zehn Jahren war von einer Kita auf dem Ökotop-Gelände die Rede gewesen. Unter dem Motto: "Ökokids ins Ökotop" hatte sich eine Müttergruppe für eine integrative Einrichtung starkgemacht. Ziel war es, zwei altersgemischte Kindergruppen zu je 15 behinderten und nicht behinderten Kindern einzurichten, um sie gemeinsam zu fördern. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hatte sich bereiterklärt, als Investor aufzutreten.

Obwohl die damaligen Mütter Kathrin Kemter, Mirjana Wesse und Anne Wiartalla hätten gleich loslegen können, geriet das Vorhaben ins Stocken. Grund waren die Erschließungskosten in Höhe von 200.000 Euro.

Denn das für die Kita vorgesehene Grundstück lag gleich hinter der Schmetterlingswiese auf dem Ökotop-Gelände. Eine Erschließungsstraße fehlte und hätte erst gebaut werden müssen. Niemand wollte oder konnte die Kosten dafür übernehmen. So scheiterte das ehrgeizige Vorhaben der engagierten Mütter.

Jetzt hat sich die Situation geändert, ist ein neues Wohngebiet mit 33 Reihenhäusern und einem Mehrfamilienhaus in Nachbarschaft zur ökologischen Siedlung geplant. Dafür wird eine Erschließungsstraße gebaut, die durch das Wohngebiet führt. Sie wird auch den Verkehr zur und von der Kita aufnehmen.

Weil das Baugebiet in einer Mulde liegt, muss es aus gestalterischen und entwässerungstechnischen Gründen aufgeschüttet werden.

(RP/ila)
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